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So wollen die Kanaren Gründe für Flucht und Migration in Afrika abbauen


Mit einem neuen Kooperationsmodell wollen die Kanarischen Inseln Afrika dabei helfen, Fluchtgründe zu minimieren. Das ist geplant:

Von Johannes Bornewasser – letzte Änderung: – Lesedauer: 2 Minuten – 0 Leserkommentare bei Kanaren News

Die Kanarischen Inseln intensivieren ihre Rolle als Brücke zwischen Spanien und Westafrika. Im Rahmen der spanischen Entwicklungszusammenarbeit wurden kürzlich mehrere Initiativen gestartet, die die Beziehungen zu Ländern wie Cabo Verde, Marokko und dem Senegal stärken sollen.

Ein zentrales Projekt ist das Programm „Africa Canarias Challenge“, das die Zusammenarbeit zwischen kanarischen und marokkanischen Forschungseinrichtungen fördert. Im Dezember 2024 besuchte dazu eine Delegation von 20 Forschern der Universität Mohammed VI aus Marokko die Kanarischen Inseln, um gemeinsam mit lokalen Universitäten an Projekten in den Bereichen Wasser, Energie und Gesundheit zu arbeiten.

Zu den Schwerpunkten zählen die Entwicklung von Medikamenten aus Mikroalgen, die Umwandlung von Bioabfällen in Aktivkohle und die Anwendung neuronaler Netzwerke zur Schätzung des Knochenalters bei Kindern. Jetzt soll die Kooperation so weit ausgebaut werden, dass Fluchtgrüne verschwinden. Und zwar so:

Kanaren als strategisches Bindeglied zwischen Afrika und Europa

Die geografische Lage der Kanarischen Inseln macht sie zu einem idealen Knotenpunkt für die Zusammenarbeit zwischen Europa und Afrika. Das wurde auch beim ersten Iberoafrikanischen Wirtschaftsforum (Ibafcan) im November 2024 betont, das von der spanischen Unternehmervereinigung CEOE in Las Palmas de Gran Canaria organisiert wurde. Ziel des Forums war es, die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Europa, Afrika und Lateinamerika zu fördern und die Kanarischen Inseln als Drehscheibe für Investitionen zu positionieren.

Die spanische Regierung unterstützt diese Bemühungen durch bilaterale Abkommen mit westafrikanischen Ländern. Im August 2024 unterzeichnete Premierminister Pedro Sánchez während seiner Reise nach Mauritanien, Gambia und den Senegal mehrere Vereinbarungen zur Förderung legaler Migration und zur Bekämpfung von Menschenschmuggel.

So wollen die Kanaren Gründe zur Flucht aus Afrika abbauen

Ein Teil dieser Strategie umfasst auch Investitionen in die digitale Infrastruktur, wie die Bereitstellung von Internetzugängen via Satellit in ländlichen Gebieten Senegals. Auf diese Weise sollen die Perspektiven in Afrika ausgebaut und so Fluchtgründe verringert werden.

Das von der Regierung der Kanarischen Inseln entwickelte Projekt „Tierra Firme“ wird als richtungsweisendes Modell für die Schaffung von Chancen in den Herkunftsländern der Migration präsentiert. Am Mittwoch wurde es im Rahmen der ersten Sitzung der neuen Sektorkonferenz zur Zusammenarbeit für nachhaltige Entwicklung und globale Solidarität in Madrid vorgestellt. „Tierra Firme“ gilt als wirksame Initiative zur Schaffung von Ausbildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten für afrikanische Jugendliche.

Neben wirtschaftlicher und wissenschaftlicher Zusammenarbeit spielt auch die humanitäre Hilfe eine wichtige Rolle. Der im Hafen von Las Palmas gelegene Logistikstützpunkt der Rotkreuzgesellschaft dient als zentrales Lager für Hilfsgüter, die in Krisengebiete Afrikas versendet werden. Mit der Kapazität, innerhalb von 48 Stunden bis zu 25.000 Menschen zu versorgen, ist dieser Standort ein wesentlicher Bestandteil der internationalen Katastrophenhilfe.

Darüber hinaus fördert die Institution Casa África in Las Palmas den kulturellen Austausch zwischen Spanien und afrikanischen Ländern. Als Teil der spanischen Außenpolitik organisiert sie Veranstaltungen, Ausstellungen und Bildungsprogramme, um das gegenseitige Verständnis zu stärken und die Beziehungen zu vertiefen.


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So wollen die Kanaren Gründe für Flucht und Migration in Afrika abbauen


Johannes Bornewasser

Johannes Bornewasser ist Gründer und Herausgeber der Kanaren News. Er hat zudem die redaktionelle Verantwortung inne. Zum Autorenprofil von Johannes Bornewasser.

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