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So wollen die Kanaren den nächsten Vulkanausbruch vorhersagen


Daten aus 40 Jahren Forschung und künstliche Intelligenz helfen den Kanaren bei der Vorhersage künftiger Vulkanausbrüche. Was die Kanarischen Inseln konkret planen.

Von Johannes Bornewasser – zuletzt aktualisiert: – Lesedauer: 2 Minuten 0 Leserkommentare bei Teneriffa News

Neue Gefahrenkarten sollen den Ort des nächsten Vulkanausbruchs auf den Kanarischen Inseln vorhersagen. Der Sonderplan für Notfälle und Katastrophenschutz der Inseln soll mit entsprechenden Karten ausgestattet werden.

Zwar könne auch weiterhin nicht mit absoluter Sicherheit vorhergesagt werden, wann und wo ein Vulkanausbruch auf den Kanarischen Inseln zu erwarten sei. Doch es sei durch die neue Methode möglich, Wahrscheinlichkeiten zu erarbeiten und Fehler bei der Planung zu vermeiden.

Die neuen Karten sollen dazu beitragen, mögliche Lava-Ströme sowie die Verteilung von Asche und giftigen Gasen vorherzusagen. Zudem sollen sie dabei helfen, künftige Stadtplanungen zu verbessern. Auf diese Weise sollen Risikogebiete erkannt und nicht weiter erschlossen werden. Doch das ist noch nicht alles.

Kanaren wollen Vulkanausbrüche besser vorhersagen

Für die Erstellung der neuen Karten wurden die Erkenntnisse aus mehr als 40 Jahren geologischer Forschung implementiert. Hinzu kommt der Einsatz künstlicher Intelligenz zur Mustererkennung und Weiterverarbeitung dieses gesammelten Wissens.

Joan Martí ist Forscher am verantwortlichen Institut auf den Kanarischen Inseln. Er spricht von einem neuen Schritt beim Risikomanagement. Bisher habe man nur sehr generische Risiko-Karten erstellen können. Das sei jetzt anders, sagt Martí. Denn die Ergebnisse werden immer granularer.

Künftig ermögliche das mathematische Modell somit viel genauere Prognosen. Denn es basiere auf Wahrscheinlichkeiten, die dauerhaft neu bewertet und weiterberechnet werden. Entsprechend sei das neue Material nicht mehr statisch, sondern wachse permanent.

Wachstum der Kanaren wird künftig besser gesteuert

Das gilt auch für die Kanarischen Inseln, deren Einwohnerzahl stetig wächst. Entsprechend wird mehr Wohnraum benötigt. Bei der Stadtplanung sollen die neuen Karten eine zentrale Rolle spielen. 

Vor dem jüngsten Vulkanausbruch am Cumbre Vieja auf La Palma spielten solche Karten noch keine Rolle. Die Stadtplanungen waren ohne entsprechende Risikoabwägungen vorgenommen worden. Und so konnte die Magma hektarweise bewohnte Gebiete unter sich begraben.

Bisher werden solche dynamischen Risiko-Karten bereits in Costa Rica und Island verwendet. Nun wollen auch die Kanarischen Inseln von dieser Art der Vorhersagen profitieren und eine KI trainieren, um stetig bessere Ergebnisse zu liefern.

Aktive Vulkane unter den Kanarischen Inseln

Der stellvertretende Minister für Territorialpolitik der Kanarischen Inseln, Marcos Lorenzo, betont entsprechend: “Die Idee ist, dass es sich nicht um eine einmalige Aktion handelt.” Viel mehr gehe es um eine andauernde Optimierung der Daten, um auf diese Weise immer bessere Vorschläge an die Politik ausgeben zu können. So können dann bessere Entscheidungen getroffen werden.

Derzeit gebe es keine verstärkte vulkanische Aktivität. Eine Reaktivierung des Vulkans auf La Palma oder sonstige Vulkanausbrüche auf den Kanarischen Inseln gelten aktuell als äußerst unwahrscheinlich, sagte Lorenzo. Allerdings betonen Wissenschaftler permanent, dass es früher oder später zu weiteren Eruptionen kommen werde, da die Inseln auf teils weiterhin aktiven Vulkanen erwachsen sind.


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Johannes Bornewasser ist Gründer und Herausgeber von Teneriffa News. Er hat zudem die redaktionelle Verantwortung inne. Zum Autorenprofil von Johannes Bornewasser.

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