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So günstig war wohnen auf den Kanaren früher – und so teuer ist es jetzt


Die Mietpreise auf den Kanarischen Inseln haben sich deutlich verändert. Allerdings ist ein genauer Blick wichtig. Das sind die Fakten.

Von Johannes Bornewasser – zuletzt aktualisiert: – Lesedauer: 2 Minuten 0 Leserkommentare bei Teneriffa News

Wer im Jahr 2014 eine 80 Quadratmeter große Wohnung auf den Kanarischen Inseln mieten wollte, musste dafür im Durchschnitt 464 Euro pro Monat bezahlen. Damals waren die Auswirkungen der Finanzkrise in Spanien grade überstanden. Das Wohnen gehörte für viele Familien nicht zu den Problemen des Alltags.

Das hat sich in den vergangenen zehn Jahren deutlich verändert. Inzwischen kostet eine vergleichbare Wohnung rund 1100 Euro pro Monat. Die Mieten sind innerhalb einer Dekade also um fast das Zweieinhalbfache gestiegen.

Wer nun denkt, dass auch eine kleinere Wohnung ausreicht, irrt gewaltig. Denn auch eine Reduktion der eigenen Vorstellungen reicht auf den Kanarischen Inseln aktuell nicht mehr aus. Wer weiterhin für 464 Euro pro Monat eine Wohnung mit Zugang zu öffentlichem Leben mieten möchte, findet im Regelfall nichts. Denn sogar zum Wohnraum umgebaute Garagen sind auf den Kanaren inzwischen teurer, wie dieses Beispiel hier zeigt.

Kanaren: Deshalb waren Wohnungen vor 15 Jahren teurer als vor zehn

Die Daten stammen von der Immobilienplattform “Fotocasa”. Sie zeigen: In der gesamten Provinz Santa Cruz de Tenerife, also auf allen östlichen Kanaren-Inseln zusammen, gibt es nur 16 Wohnungen für weniger als die Durchschnittssumme von 2014. Auf den westlichen Inseln der Provinz Las Palmas de Gran Canaria sind es derzeit drei.

Nur vier Autonome Gemeinschaften in ganz Spanien verzeichnen eine Steigerung um mehr als das Doppelte. Am stärkten ist die Zunahme auf den Balearen. Dort betrug das Wachstum mehr als das Zweieinhalbfache. Es folgen die Valencianische Gemeinschaft  und an dritter Stelle bereits die Kanarischen Inseln.

Wer den Zeitraum vergrößert, sieht allerdings einen abgeschwächten Effekt. Denn im Vergleich zu 2009 sind die Mieten weniger stark gestiegen. Damals war die Immobilienblase grade geplatzt und entsprechend waren die Mieten noch höher. Der 15-Jahres-Vergleich zeigt eine zumindest etwas mäßigere Verteuerung – um weniger als das Zweifache.

Mieten auf den Kanaren steigern – das fordern Betroffene

Auch in anderen Autonomen Gemeinschaften stiegen die Mieten mitunter deutlich. Allerdings liegen die Kanaren bei der Teuerungsrate nicht nur an dritter Stelle des Landes, sondern verzeichnen zugleich auch eines der niedrigsten Durchschnittseinkommen. Der Effekt trifft die Inseln entsprechend härter.

Als Grund dafür wird neben der Inflation vor allem der zwischenzeitliche Stopp für Neubauten angegeben. Nach dem Platzen der Immobilienblase entstand lange Zeit wenig neuer Wohnraum. Zugleich stieg die Einwohnerzahl der Kanarischen Inseln.

Außerdem sorgte eine Mietpreisbremse dafür, dass viele Vermieter ihre Wohnungen für die touristische Vermietung umwidmeten. Mehr Nachfrage bei weniger Angebot sorgte in den vergangenen Monaten für einen Anstieg der Preise. Allein in den vergangenen zwölf Monaten lag der bei zwölf Prozent.

Die Proteste der “20A”-Bewegung auf den Kanaren prangern das an. Die Forderung der Demonstrierenden lautet unter anderem, dass mehr Wohnraum geschaffen und die touristische Vermietung auf den Kanarischen Inseln reguliert werden müsse.


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Johannes Bornewasser ist Gründer und Herausgeber von Teneriffa News. Er hat zudem die redaktionelle Verantwortung inne. Zum Autorenprofil von Johannes Bornewasser.

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