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Seltsame Sterblichkeit: Kanaren finden Grund für tote Papageientaucher


Dutzende tote Papageientaucher sind auf den Kanarischen Inseln entdeckt worden. An der Universität von Gran Canaria wurde nun die Todesursache festgestellt.

Von Juan Martín – zuletzt aktualisiert: – Lesedauer: 2 Minuten 0 Leserkommentare bei Teneriffa News

Auf die Kanarischen Inseln finden Papageientaucher im Winter nur selten. Diesmal jedoch entdeckten Forscher ungewöhnliche viele verendete Alkenvögel. Die Universität von Las Palmas de Gran Canaria hat die Sterblichkeit untersucht.

Selbst Forscher kennen nicht all ihre Winterquartiere. Leben die Papageientaucher eigentlich im Nordwesten Skandinaviens und der Britischen Inseln, treibt es sie im Winter oft aufs offene Meer hinaus. Anfang Januar fanden viele der Vögel den Weg auf die Kanarischen Inseln. Allerdings wurden sie dort tot aufgefunden.

An der Uni wurde nun eine Obduktion von 20 Papageientauchern durchgeführt. Die Wissenschaftler wollten herausfinden, warum die Vögel ausgerechnet in der Nähe der Kanarischen Inseln verendet waren.

Das Team um Professor Antonio Fernández hat die Studien inzwischen abgeschlossen. Die Wissenschaftler sprechen von einer “ungewöhnlichen Sterblichkeit bei den Papageientauchern”. Als Ursache wurde nun jedoch ein ganz profaner Grund ausgemacht: Verantwortlich “dafür ist Hunger”, sagt der Veterinär.

Papageientaucher auf den Kanaren wohl an Hunger gestorben

Dem Obduktionsbericht zufolge “deutet alles darauf hin, dass sie nicht in der Lage waren, etwas zu essen.” Die untersuchten Tiere hätten einen Gewichtsverlust zwischen 20 und 30 Prozent aufgewiesen, heißt es. Zudem seien Fett- und Muskeldepots deutlich abgebaut gewesen.

Wissenschaftlich ausgedrückt hätten die Vögel “eine totale Destabilisierung des homöostatischen Gleichgewichts” erlitten. Sie sind also in ein Ungleichgewicht der überlebensnotwendigen Körpersysteme geraten. Dazu habe es eine Schlechtwetterperiode gegeben, die den Tieren ebenfalls zugesetzt hatte.

Hinzu komme, dass Papageientaucher diverse Parasiten in sich tragen. Denen sind sie gewappnet, so lange der Körper genügend Energie habe. “Einige Parasiten, die mit dem Vogel leben, hören nicht auf zu fressen. Die Läsionen verschlimmern sich somit.” Dies seien die wahrscheinlichsten Ursachen für das seltsame Sterben der Papageientaucher auf den Kanaren.

Angst vor Vogelgrippe auf den Kanaren unbegründet

Der Veterinärpathologe betonte zudem, dass die Gerüchte, die Tiere könnten die Vogelgrippe auf die Kanarischen Inseln geschleppt haben, falsch waren. Fernández spricht von “gesellschaftlichem Gerede”. Alle Autopsien seien mit Blick auf das Virus “negativ verlaufen”, betonte der Wissenschaftler.

Laut dem Team gebe es jedoch auch positive Nachrichten. Denn einige Papageientaucher hätten die Inseln lebend erreicht. Sie seien zwar sehr schwach, hätten jedoch Überlebenschancen. Derzeit erholen sie sich auf Gran Canaria und Fuerteventura von ihren Strapazen.

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Juan Martín ist Redakteur bei Teneriffa News. Zum Autorenprofil von Juan Martín.

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