Es ist der kürzeste Monat des Jahres – und doch haben die Hotels der Kanarischen Inseln im Februar den höchsten Umsatz aller Zeiten gemeldet. Das liegt am ungebrochenen Interesse der Reisenden an den Kanaren. Und an steigenden Preisen.
Im vergangenen Monat zahlten Hotelgäste auf den Kanarischen Inseln im Schnitt 134,75 Euro pro verfügbarem Zimmer. Das waren 11,02 Euro mehr als ein Jahr zuvor – ein Anstieg um fast neun Prozent.
Für die Hotels auf den Kanarischen Inseln läuft das Geschäft damit hervorragend. Das zeigen sämtliche der jüngst vom Nationalen Statistik-Institut INE herausgegeben Daten. Und es bringt deutliche Forderungen an die Hoteliers mit sich. Denn höhere Kosten machen nur einen Teil der von Hoteliers oft betonten Preisspirale aus:
Kanaren-Präsident: Hotels sollen höhere Gehälter zahlen
Der Präsident der Kanarischen Inseln, Fernando Clavijo, wiederholt gebetsmühlenartig die Forderung an den Tourismus-Sektor, die Löhne der Mitarbeitenden zu erhöhen. Auch jetzt ließ es sich der Politiker nicht nehmen, die Hoteliers an ihre Verantwortung zu erinnern.
Allerdings gehört ebenfalls zur Wahrheit, dass die steigenden Preise auch an deutlich höheren Kosten liegen. Mehr Umsatz ist nicht automatisch gleichbedeutend mit mehr Einnahmen. Denn steigende Energiepreise, höhere Rohstoffkosten und deutlich teurere Waren sorgen auch in den Hotels der Kanarischen Inseln für eine veränderte Kostenstruktur.
Kanaren: Hotel-Preise steigen stärker als die Kosten
Für Erhebung und Vergleichbarkeit ist ein Blick auf die Zahlen wichtig. Denn der genannte Umsatz bezieht sich nicht auf gebuchte sondern auf alle verfügbaren Zimmer. Dieser RevPar genante Wert gilt in der Branche als relevantere Kennzahl. Denn die Kosten eines Hotels variieren nur geringfügig mit der Auslastung. Daher blicken Hoteliers lieber auf den Umsatz pro verfügbarem, statt gebuchtem Zimmer. Erst mit höherer Auslastung steigt dann meist auch der Gewinn.
Der RevPar lag vor fünf Jahren noch bei knapp 87 Euro. Damit stiegt er innerhalb verhältnismäßig kurzer Zeit um mehr als 55 Prozent. Der Verbraucherpreisindex legte in diesem Zeitraum um knapp 20 Prozent zu. Der Gewinn liegt je nach Haus irgendwo zwischen beiden Werten. Und von diesem fordert Clavijo, dass Mitarbeitende beteiligt werden.
Kanaren begrüßen immer mehr Touristen
Im Verhältnis der Touristenanzahl bleiben die Kanaren weiterhin auf dem vierten Rang. Andalusien, Katalonien und Madrid begrüßen in dieser Reihenfolge stets mehr Urlauber. Allerdings wird der Abstand von Jahr zu Jahr geringer.
Es sind also nicht nur Inflation und die Nachwehen der weltweiten Gesundheitskrise für die steigenden Preise verantwortlich, sondern auch die Gesetze der Marktwirtschaft: Die steigende Nachfrage sorgt für höhere Preise. Allein im vergangenen Jahr stieg der Preis für ein verfügbares Hotelzimmer auf den Kanarischen Inseln um 6,25 Prozent. Und mit den steigenden Touristenzahlen kennt dieser Wert aller Voraussicht nach nur einen Weg: nach oben.
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