Die Tabellen-Zeilen der aktuellen Corona-Situation in Spanien sind in tiefes rot getaucht. Die Farbpalette wird von Tag zu Tag ein Stück dunkler. Nur eine Region geht den gegenteiligen Weg: Die Farbe Teneriffas wird immer heller, die Fallzahlen gehen also zurück.
Während am vergangenen Wochenende die traurigen Spitzenwerte in der dritten Corona-Welle verzeichnet wurden, stellt die Provinz Teneriffa die Ausnahme dar. Spanienweit wurden 93.822 neue Corona-Fälle gezählt, zudem 767 neue Todesfälle.
Corona-Entwicklung: Provinz Teneriffa ist Spaniens Ausnahme
Die Kanarischen Inseln sind in zwei Provinzen aufgeteilt. Seit 1927 gehören die westlichen Inseln zur Provinz Santa Cruz de Tenerife, während die östlichen Las Palmas de Gran Canaria zugeordnet wurden.
Zwar gehört auch El Hierro zur Provinz, doch die Insel fällt trotz einer kumulativen Inzidenz (CI) von zuletzt rund 165 nicht allzu stark ins Gewicht. Der Wert wird pro 100.000 Einwohner erhoben. Auf einer Insel mit etwas mehr als 11.000 Einwohnern genügen entsprechend schon eine Handvoll neue Fälle, um die CI in schwindelerregende Höhen zu treiben.
Durch die Rechnung auf die Einwohner der gesamten Provinz Santa Cruz de Tenerife wird dieser Wert entsprechend harmonisiert. Es ergibt sich eine Provinz-Inzidenz von zuletzt 42. Zum Vergleich: Las Palmas de Gran Canaria liegt bei 140. Der Höchstwert beträgt 1425 in der Provinz Alicante.
Auch bei den Krankenhausaufenthalten steht die Provinz Teneriffa derzeit am besten da. Mit durchschnittlich 10,2 von 100.000 Einwohnern werden dort so wenig Personen wir nirgendwo anders im Land wegen SARS-CoV-2 behandelt:
Die Provinz Teneriffa zeigt im Landesvergleich die geringste Zahl an Corona-bedingten Krankenhausaufenthalten pro 100.000 Einwohner. (Daten: Spanisches Statistikamt, Darstellung: montera34)Die Europäische Union hatte zuletzt empfohlen, Regionen mit Inzidenzwerten von mehr als 500 deutlich herunterzuregeln. Geschäfte sollen geschlossen bleiben und die Tests-Frequenz deutlich hochgefahren werden. Gleichzeitig wurde Druck auf die Pharmakonzerne ausgeübt, die teilweise Verzögerungen bei der Lieferung der Corona-Impfstoffe angekündigt hatten.
Corona auf den Kanaren: Schnelle Grundimmunisierung weiter das Ziel
Trotz der guten Zahlen ist auch das auf den Kanaren ein Thema. Die Regierung der Inseln hat sich fest vorgenommen, bis zum Sommer 70 Prozent der Bevölkerung durch Impfungen grundimmunisiert zu haben. Dann solle das öffentliche Leben allmählich wieder hochgefahren werden, hieß es bereits vor dem Jahreswechsel.
Denn eins zeigen die Werte bei einzelner Betrachtung der Inseln auch: Der aktuelle Erfolg kann schnell verspielt werden. Noch vor wenigen Wochen hatte beispielsweise Gran Canaria gefordert, Teneriffa aufgrund der hohen Fallzahlen zu isolieren, um nicht den Tourismus aller Kanarischen Inseln zu gefährden. Wenig später verzeichnete Gran Canaria selbst deutlich steigende Fallzahlen und die zur Provinz gehörende Insel Lanzarote meldete die höchste, je auf den Kanarischen Inseln gemessene kumulative Inzidenz.
Angesichts der sich aktuell verbreitenden Covid-19-Mutationen ist die Freude an Momentaufnahmen wie den aktuell guten Inzidenz-Werten der Provinz Santa Cruz de Tenerife absolut erlaubt. Ein falsches Sicherheitsgefühl vermitteln sollte sie unterdessen niemandem.
Lesen Sie jetzt:
Kommentare zu:
Provinz Teneriffa hat die besten Corona-Werte Spaniens
Die Kommentar-Funktion steht exklusiv unseren Abonnentinnen und Abonnenten zur Verfügung. Hier finden Sie unsere Angebote. Wenn Sie bereits einen Account haben, können Sie sich hier einloggen.