Das Oropouche-Virus hat die Kanaren erreicht. Das meldet die Generaldirektion für öffentliche Gesundheit der Kanarischen Inseln. Demnach hat ein Mann aus Gran Canaria das Tropenvirus von einer Kuba-Reise mitgebracht.
Der 49-Jährige war auf Gran Canaria ins Krankenhaus gebracht worden. Und es gibt bereits einen weiteren Verdachtsfall. Betroffene haben Symptome wie Fieber, Durchfall und Gelenkschmerzen.
Im bereits bestätigten Fall hatte der Betroffene mit entsprechenden Symptomen seinen Hausarzt aufgesucht. Dieser überwies den Mann umgehend in das Complejo Hospitalario Universitario Insular de Gran Canaria. Und das wurde auf den zweiten Blick fündig.
Von Kuba auf die Kanaren: Tropenvirus erreicht Gran Canaria
Im Krankenhaus war der Mann umgehend abgeschottet worden. In der Folge wurden Proben entnommen. Nachdem diese negativ auf Dengue-Fieber und Zika ausfielen, wurden sie zur Analyse an das Nationale Zentrum für Mikrobiologie geschickt. Das Labor bestätigte schließlich das Oropouche-Virus.
Bei einem weiteren Verdachtsfall steht die Bestätigung noch aus, heißt es von Seiten der Behörden. Die Symptome seien jedoch ähnlich. Der Mann mit der bestätigten Erkrankung befindet sich inzwischen in häuslicher Quarantäne. Er konnte entlassen werden, nachdem erste verabreichte Medikamente anschlugen.
Mehrere Oropouche-Fälle aus Kuba nach Spanien gebracht
Spanienweit wurden nun bereits mehrere Fälle des Oropouche-Virus bestätigt. Das Zentrum für die Koordinierung von Gesundheitswarnungen und Notfällen (CCAES) spricht von Vorkommen in den autonomen Gemeinschaften Galizien, Andalusien, dem Baskenland und Madrid. In allen Fällen handle es sich um Personen, die erst kurz zuvor von Kuba nach Spanien gereist waren.
Was ist das Oropouche-Virus?
Das Oropouche-Virus ist erstmals im Jahr 1955 in Vega de Oropouche in Trinidad und Tobago nachgewiesen worden. Es wird durch Mücken verbreitet, die in Europa nicht heimisch sind. Die häufigsten Symptome sind Erbrechen, Übelkeit, Fieber, Kopfschmerzen und Durchfall. Eine Erkrankung dauert im Regelfall fünf bis sieben Tage. Nur in seltenen Fällen führt die Krankheit zu schweren Symptomen mit aseptischer Meningitis.
In Brasilien, Bolivien, Peru, Kuba und Kolumbien wurden im laufenden Jahr bisher 7700 Fälle bestätigt. Die Panamerikanische Gesundheitsorganisation PAHO und die Weltgesundheitsorganisation WHO gaben im August eine epidemiologische Warnung aus. Auch das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten rät seit Freitag zur “Vorsicht”. Eine Reisewarnung gibt es nicht.
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Oropouche-Virus auf den Kanaren angekommen
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