Die Regierung der Kanarischen Inseln hat eine wegweisende Vereinbarung mit der Plattform Airbnb unterzeichnet. Ziel der Kooperation ist die effektive Entfernung von Anzeigen für Ferienunterkünfte, die nicht den geltenden Vorschriften entsprechen.
Besonders groß ist der Ärger auf den Kanaren über Angebote, wie Zelte auf Dächern, Camper-Vans, Jurten oder Boote, die ohne offizielle Genehmigung an Feriengäste vermietet wurden. Die jüngste Maßnahme ist Teil eines umfassenden Protokolls zur Meldung und Deaktivierung illegaler Anzeigen.
Das Verfahren ermöglicht eine schnelle Löschung von Inseraten, die von den zuständigen Behörden als rechtswidrig oder als Verstoß gegen die Plattformbedingungen eingestuft werden. In den vergangenen drei Wochen entfernte Airbnb bereits mehr als 150 als problematisch eingestufte Anzeigen, die zuvor vom Inspektionsdienst des Ministeriums für Tourismus angezeigt worden waren. Und so gehen Airbnb und die Kanaren künftig vor:
Kanaren wollen mehr Qualität im Tourismus-Sektor
Die Tourismus-Ministerin der Kanarischen Inseln, Jéssica de León, sieht in der Vereinbarung einen wichtigen Schritt. Sie dankte Airbnb für die Bereitschaft zur Kooperation und betonte die Bedeutung der öffentlich-privaten Partnerschaft.
“Diese Zusammenarbeit wird uns helfen, das ungeregelte Angebot effektiver zu kontrollieren, denn unser Ziel ist es, sowohl den Einwohnern als auch den regulierten Ferienunterkünften einen besseren Schutz zu geben”, sagte de León.
Die Politikerin betonte zudem, dass die Kooperation Teil des Fahrplans der Regional-Regierung sei, um der Qualität des Kanaren-Tourismus schadende Praktiken zu bekämpfen.
So will Airbnb den Kanaren helfen
Das Abkommen sieht vor, dass jede neue Anzeige auf der Plattform eine Registrierungsnummer haben muss. Dieser Code weist die Einhaltung der Vorschriften nach und ist ab sofort obligatorisch.
Airbnb-Vertreter Jaime Rodríguez zeigte sich für derlei Änderungen offen – und zufrieden, dass gemeinsam mit den Kanaren ein dem EU-Recht entsprechendes Abkommen geschlossen werden konnte: “Diese Kooperation verdeutlicht die Bemühungen von Airbnb, die Zusammenarbeit mit Städten und Regierungen in Spanien zu intensivieren und den Übergang zu den neuen EU-Vorschriften für alle Beteiligten erfolgreich zu gestalten”, sagte der Vertreter.
Zusätzlich zur Vereinbarung kündigte Airbnb eine Informationskampagne für alle Gastgeber der Kanarischen Inseln an. Diese ziele darauf ab, die neuen europäischen Vorschriften sowie die Registrierungs- und Lizenzanforderungen zu erläutern, die künftig in Spanien verbindlich sind.
Kanaren-Kooperation zur Regulierung der Kurzzeitvermietung
Die Vereinbarung zwischen der Kanaren-Regierung und Airbnb gilt als entscheidender Schritt zu einer verstärkten Regulierung des Tourismus. Durch die Einführung einer Registrierungsnummer soll sichergestellt werden, dass nur konforme Inserate auf der Plattform gelistet werden.
Ganz nebenbei hofft die Kanaren-Politik, dass sich so auch der Mietmarkt für Einheimische normalisiert. Zudem solle die Kontrolle auch den Wettbewerb für registrierte Anbieter verbessern, die sich den Regeln beugen und somit teils teurer sind als nicht-konforme Unterkünfte.
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Neues Touristen-Gesetz: Airbnb beugt sich den Kanaren
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