Nächstes Wetter-Extrem: “Super-Calima” löst Kanaren-Unwetter ab

Orkan-Böen mit Geschwindigkeiten von mehr als 200 km/h haben sämtlichen Staub von den Kanarischen Inseln gefegt. Jetzt legt eine Calima nach. Feiner Sand wird von der östlich gelegenen Sahara auf die Kanaren getragen. Auf den der Wüste naheliegenden Inseln wird bereits von einer “Super-Calima” gesprochen.

Der bereinigende Effekt von Sturmtief “Dorothea” ist somit dahin. Sofern es diesen überhaupt gab. Denn die Orkan-Böen sorgten für einige Zerstörung, wie unter anderem unsere Fotos hier zeigen.

Auf Lanzarote und Fuerteventura wird mit einer Extrem-Calima gerechnet, wie sie zuletzt im Jahr 2020 über die Inseln rollte. Für den Osten der Kanaren wurden Sichtweiten von weniger als 3000 Metern angekündigt:

Calima lässt Sichtweiten teilweise auf unter 1000 Meter sinken

Nach der Unwetter-Warnung über das gesamte Wochenende bis gestern, legten die Meteorologen des staatlichen Wetterdienstes Aemet für die Kanaren daher eine Wetter-Warnung der Stufe Gelb wegen Calima nach. Sie gilt für alle Kanarischen Inseln. Dazu herrscht auf Teneriffa, Lanzarote Fuerteventura, La Gomera und El Hierro eine Sturmwarnung der Stufe Gelb.

Erwartet werden Sturmböen mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 80 km/h. Der Wind verdichtet den Staub mancherorts so sehr, dass die Sichtweiten sogar auf unter 1000 Meter sinken können, heißt es.

Super-Calima von 2020 wird wohl nicht übertroffen

Nach Angaben der Behörden auf den Kanarischen Inseln sei die Luftqualität mancherorts bereits sehr schlecht – insbesondere im Osten der Kanaren. Die Konzentration von PM2,5-Partikeln, also Staubkörnern mit weniger als 2,5 Tausendstel Millimetern Durchmesser, liege deutlich oberhalb der Norm.

Bisher gilt die “Super-Calima” aus dem Februar 2020 als stärkster, jemals auf den Kanaren erlebter Sandsturm seiner Art. Damals musste sogar der Flugverkehr auf mehreren Kanarischen Inseln für zwei Tage ausgesetzt werden.

Ob die damalige Staubkonzentration auch diesmal erreicht wird, bleibt abzuwarten. Es gilt jedoch als wahrscheinlich, dass die Lage zwar extrem, jedoch nicht rekordverdächtig werde, heißt es. Die Calima- und Sturmwarnung gilt zunächst bis einschließlich Mittwoch.