El Hierro und Teneriffa bleiben die Sorgenkinder der Kanaren. Beide Inseln weisen einen sinkenden Trend auf. Dennoch liegen die Fallzahlen weiter deutlich zu hoch. Grund zur Freude gibt es in dieser Woche trotzdem. Denn nach immerhin 65 Tagen schafften es die stets als Ganzes bewerteten Kanarischen Inseln wieder auf einen Wert von weniger als 50.
Die kumulative Inzidenz (CI), also die Corona-Fälle pro 100.000 Einwohner in einem Zeitraum von sieben Tagen, entscheidet zwar nicht allein, wohl aber maßgeblich darüber mit, ob eine Reisewarnung für ein Gebiet ausgesprochen wird. Insbesondere durch die lange Zeit hohen Fallzahlen auf den bevölkerungsreichsten Inseln Teneriffa und Gran Canaria wurde der Schwellwert teils deutlich überschritten.
Seit dieser Woche liegen die Inseln nun wieder unterhalb der CI von 50. Und durch den fallenden Trend auf Teneriffa wird das voraussichtlich auch vorerst so bleiben. Gegenläufige Trends weisen derzeit allerdings La Palma und Lanzarote auf. Die Lage auf El Hierro ist zudem volatil.
Die beiden kleinen Inseln haben auch bei hohen Inzidenzen kaum Einfluss auf das Gesamtbild. So liegt der aktuelle CI-Wert El Hierros zwar bei mehr als 140, in absoluten Zahlen bedeutet das jedoch lediglich zwischen 20 und 25 Fällen von Covid-19. Ähnlich ist es auf La Palma, das zuletzt mit rund 35 Fällen binnen weniger Tage von einem Wert um 5 auf auf rund 35 sprang.
Kanaren: Leicht sinkender Trend bei schweren Corona-Fällen
Lanzarote hingegen kann mit seinen rund 150.000 Einwohnern bereits deutlich mehr Einfluss auf den Gesamtschnitt des Archipels ausüben. Und dort stieg die CI in dieser Woche in nur drei Tagen von um fast zehn Punkte.
Dennoch steht unterm Strich die Erkenntnis, dass die schweren Fälle abnehmen und auch die Krankenhauseinweisungen zurückgehen. Stand vor einigen Tagen noch zu befürchten, dass die Zahl der Intensivpatienten trotz abnehmender Corona-Fälle stabil bleibt, ziehen die Belegungszahlen nun – wenn auch sehr gemächlich – der aktuellen Lage nach.
Kanaren-Regierung warnt vor vierter Welle bei Nachlässigkeit
Mit weniger als 280 Personen in stationärer Behandlung ist der Druck auf viele Krankenhäuser zumindest leicht gesunken. 70 Patienten, die aufgrund einer SARS-CoV-2-Erkrankung auf den Intensivstationen des Archipels liegen, bedeuten ebenfalls einen hoffnungsvollen Trend, bleiben jedoch noch immer eine deutlich zu hohe Zahl.
Trotz der positiven Entwicklung wird die Regierung der Kanarischen Inseln nicht müde, vor der Pandemie zu warnen. Regierungssprecher Julio Pérez betont bei seinen öffentlichen Auftritten stets, dass sinkende Zahlen nicht zu Nachlässigkeit führen dürfen, wenn eine vierte Corona-Welle auf den Kanaren und damit verbundene erneute Beschränkungen und Rückschläge für den Wirtschaftsmotor Tourismus vermieden werden sollen.
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Nach 65 Tagen: Kanaren wieder unter dem Schwellwert für Reisewarnungen
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