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Morde auf Migranten-Boot: Kanaren-Justiz ermittelt


Sieben Männer sind wegen mehrerer mutmaßlicher Morde auf einem mit 207 Migranten besetzten Boot zu den Kanarischen Inseln festgenommen worden. Was ihnen vorgeworfen wird.

Von Johannes Bornewasser – zuletzt aktualisiert: – Lesedauer: 2 Minuten 0 Leserkommentare bei Teneriffa News

Sieben Festnahmen und Aussagen, die sich wie das Drehbuch zu einem Horrorfilm lesen: Auf einem mit 297 Migranten besetzten Boot zu den Kanarischen Inseln soll es mehrere Morde gegeben haben. Die Guardia Civil hat nach wochenlangen Ermittlungen die mutmaßlichen Mörder und Mittäter der Justiz überstellt.

Das Cayuco, wie die hochseeuntauglichen Fischerboote genannt werden, mit denen viele der Migranten auf die Kanaren übersetzen, war mit 207 Personen besetzt. Auf der Reise von Afrika auf die zu Europa gehörenden Inseln soll es an Bord vier Morde und Gewaltausbrüche gegeben haben.

Die Aussagen weiterer Insassen belasten die jetzt Festgenommenen schwer. Was sich auf dem am 3. November bei La Restinga auf El Hierro angekommenen Migranten-Boot zugetragen haben soll:

Morde auf Migranten-Boot zu den Kanaren

Nach ihrer Ankunft waren viele der angekommenen Migranten und Flüchtlinge traumatisiert. Einheitliche Aussagen der Männer und Frauen sorgten für Ermittlungen der Guardia Civil auf den Kanarischen Inseln. Die Menschen an Bord berichteten von Einschüchterung und Mord.

Den Zeugenaussagen zufolge hatte das Boot Gambia verlassen, um auf der senegalesischen Insel Bassoul zahlreiche weitere Personen aufzunehmen. Vollbesetzt sei Kurs auf die Kanarischen Inseln gesetzt worden.

Eskalation auf Migranten-Boot zu den Kanaren

Drei Tage später habe sich die Lage auf dem Boot zugespitzt. Unter den Strapazen der gefährlichsten Flucht-Route der Welt habe einer der Insassen unter Orientierungslosigkeit gelitten. Drei Männer, die für die Sicherheit an Bord auserkoren gewesen sein sollen, hätten den Mann misshandelt, heißt es übereinstimmend.

Weitere Personen, die sich für den Mann einsetzten, seien daraufhin ebenfalls traktiert worden. Schließlich habe es ein Erschießungskommando gegeben, bei dem vier Menschen aus Gründen der Abschreckung ermorden worden sein sollen.

Kanaren-Justiz ermittelt nach Mord auf Migranten-Boot

In einer Kooperation der senegalesischen Polizei und der Guardia Civil auf den Kanaren konnten drei der Opfer identifiziert und ihre Familien informiert werden. Ihnen sei mitgeteilt worden, dass die mutmaßlichen Täter festgenommen wurden. Das vierte Opfer sei bislang nicht identifiziert, heißt es.

Gestärkt werden die Vorwürfe gegen die Festgenommenen von einer tiefen Wunde eines weiteren Insassen. Der Migrant wurde nach der Ankunft auf El Hierro mit einer tiefen Stichwunde ins Krankenhaus gebracht.

Die sieben festgenommenen Männer waren im Migrantenlager Las Raices im Norden von Teneriffa untergebracht. Nachdem alle Zeugenaussagen und Beweise gesammelt waren, wurden sie festgenommen. Die Justiz entscheidet nun über ihre jeweilige Verantwortung als Schleuser und an den Morden.


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Johannes Bornewasser ist Gründer und Herausgeber von Teneriffa News. Er hat zudem die redaktionelle Verantwortung inne. Zum Autorenprofil von Johannes Bornewasser.

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