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Migration und Auswanderer: Kanaren befürchten „Zusammenbruch“


Sie haben es mit den zwei größten Herausforderungen seit Jahrzehnten zu tun. Dabei fühlen sich die Kanaren von Spanien vernachlässigt.

Von Johannes Bornewasser – letzte Änderung: – Lesedauer: 2 Minuten – 0 Leserkommentare bei Kanaren News

Das Parlament der Kanarischen Inseln arbeitet die beiden größten Herausforderungen der Gegenwart auf. Die Verschiebung der Bevölkerung und deren zunehmendes Wachstum sowie die Migration.

Die Coalición Canaria versteht sich als Parteienverbund verschiedener kanarischer Regional- und Inselparteien aus der politischen Mitte. Die beiden Vertreter José Manuel Bermúdez und Jana González haben am Dienstag im kanarischen Parlament mehr Druck auf den Staat gefordert.

Bermúdez, Hauptberuflich Bürgermeister von Teneriffas Hauptstadt Santa Cruz, sieht im Bevölkerungswachstum des Insel-Südens ein „exponentiell und unausgewogen“ wachsendes Problem. Vertreter anderer Inseln kritisieren den Umgang Spaniens mit der Migration auf die Kanaren.

Herausforderungen durch Kanaren-Migration und Zuzug

Auf Teneriffa habe der Norden in den vergangenen zwei Jahrzehnten einen Anstieg von 13.000 Einwohnern verzeichnet. Im Süden seien es im selben Zeitraum mehr als 110.000 Menschen gewesen. Die entstandene Unwucht habe direkte Auswirkungen auf die Lebensqualität der Menschen vor Ort.

Bermúdez kritisierte eine fehlende strategische Planung und befürchtet einen „Zusammenbruch“ der Region. Die Abgeordneten forderten von der Regierung, Maßnahmen, um die negativen Folgen dieses Wachstums abzumildern.

Der Minister für Territoriale Politik, Manuel Miranda, betonte, dass an Pilotprojekten auf Fuerteventura gearbeitet werde. Zudem sollen Wohnungsbaugenehmigungen beschleunigt und Regelungen zum Erwerb von Wohnsitz durch Ausländer eingeführt werden.

Unbegleitete minderjährige Migranten auf den Kanaren

Alonso, die als Abgeordnete von Fuerteventura anreiste, wandte sich der Lage der unbegleiteten minderjährigen Migranten zu. Sie kritisierte, dass zwar kürzlich vom Obersten Gerichtshofs feststellt wurde, dass die Kanaren unrechtmäßig die Zuständigkeiten übernehmen, der Staat jedoch weiterhin zögere. Eigentlich hätte dieser binnen zehn Tagen handeln müssen.

González hinterfragte die Passivität der Zentralregierung und forderte eine Rückkehr der minderjährigen Migranten in den Mittelpunkt der politischen Diskussion: „Es handelt sich um Kinder, die ihr Leben riskieren, um eine Chance zu erhalten“, sagte die Politikerin. Das Dekret zur solidarischen Umverteilung der minderjährigen Migranten innerhalb Spaniens müsse endlich umgesetzt werden.

Kanaren befürchten Destabilisierung durch Passivität aus Madrid

Die Abgeordnete warnte, dass die grundlegenden Rechte minderjähriger Migranten auf den Kanaren weiterhin verletzt würden. Zudem sei die Verzögerungen bei Asylanträgen unzumutbar.

Bis dato seien keine konkreten Maßnahmen der Zentralregierung absehbar. Sowohl die öffentliche Versorgung der Anwohner als auch der weiter schwindende Wohnraum für Einheimische und die humanitären Aspekte der Migration seien ein Zeichen dringenden Handlungsbedarfs. Laut regionaler Politik sei die Stabilität der Kanaren langfristig gefährdet, wenn sich Madrid nicht zeitnah einschalte, hieß es.


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Johannes Bornewasser

Johannes Bornewasser ist Gründer und Herausgeber der Kanaren News. Er hat zudem die redaktionelle Verantwortung inne. Zum Autorenprofil von Johannes Bornewasser.

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