Elf Erdbeben binnen weniger Stunden haben sich zwischen den Kanaren-Inseln Teneriffa und Gran Canaria ereignet. In dem Gebiet liegt der Vulkan Enmedio. Kurz zuvor hatte es auf Gran Canaria das stärkste Erdbeben seit 60 Jahren gegeben.
Aus der kanarischen Regierung hieß es, dass sich die zwei jüngsten Erdbeben am frühen Donnerstagmorgen um 1.32 Uhr in einer Tiefe von 30 und 42 Kilometern ereignet hätten. Die Stärke betrug demnach 3,6 und 3,7 auf der Richterskala.
Der Direktor des Nationalen Geographischen Instituts IGN auf den Kanarischen Inseln, Itahiza Domínguez, erklärte: “Es ist noch zu früh ist, um zu sagen, was passieren könnte.” Allerdings hätten sich die Beben fernab bevölkerter Gebiete zugetragen. Demnach bestehe aktuell “keine Gefahr” für Menschen.
Mehrere Erdbeben unter den Kanarischen Inseln
Bereits am Mittwoch hatte die Erde in dem Gebiet zwischen 15.42 und 23.14 Uhr mehrfach gebebt. Die Stärken lagen dabei unter den jüngsten Werten. Die Beben hatten sich in Tiefen zwischen 26 und 38 Kilometern zugetragen.
Bislang sei unbekannt, ob ein Zusammenhang zu den Beben auf Gran Canaria bestehe. Neben dem vergleichsweise starken Erdstoß am Mittwoch hatte es in den vergangenen Tagen mehrere Erdbewegungen gegeben.
Laut Domínguez handle es sich zweifellos um stärkere Erdbeben, als sie die Kanarischen Inseln kennen. Als Archipel, der aus teils noch immer aktiven Vulkanen besteht, ist Seizmizität für die Inseln normal. Die jüngsten Bewegungen seien jedoch stärker gewesen als üblich, sagte der Forscher.
Kanaren: Bisher keine Hinweise auf vulkanische Aktivität
Dennoch geht das IGN aktuell von isolierten Erdbeben aus. Für konkrete vulkanische Aktivität unter den Inseln gebe es derzeit keine Indizien. Dafür müssten “mehrere dichte Schwärme” von Erdbeben in dem Gebiet in kürzerer Zeit auftreten, meint Domínguez. Das ist zwar für die Zukunft nicht ausgeschlossen, sei bisher jedoch nicht geschehen.
Der Vulkan Enmedio gibt den Wissenschaftlern auf den Kanarischen Inseln seit Jahrzehnten Rätsel auf. Unter anderem um ihn zu entschlüsseln, wurden mehrere Sonden unter der Meeresoberfläche platziert. Mit den gesammelten Daten sollen neue Erkenntnisse gewonnen werden (mehr dazu hier).
Laut IGN könne es sein, dass die jüngsten Erdbeben nur zufällig in dem Gebiet auftreten und mit dem Vulkan nichts zu tun haben. Da über die Entstehung und die jüngsten Eruptionen des Enmedio-Vulkans bislang kaum etwas bekannt ist, möchte sich das IGN mit Spekulationen zurückhalten. Dafür wird aktuell an einer anderen Stelle vor den Kanaren unter der Meeresoberfläche geforscht:
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