Die Gehälter sind auf den Kanarischen Inseln in den vergangenen Jahren um durchschnittlich sechs Prozent gestiegen. Die Mieten legten in dieser Zeit um 86 Prozent zu. Entsprechend sinkt die ohnehin bereits niedrige Kaufkraft der Kanaren kontinuierlich weiter.
Das geht aus einer Studie von Fotocasa hervor, die Wohnungsmieten und Löhne ins Verhältnis setzt. Demnach seien im vergangenen Jahr die durchschnittlichen Löhne sogar gesunken, während die Mieten noch einmal kräftig zulegten.
Die Kanarischen Inseln sind laut Studie sogar am stärksten vom Lohnrückgang im Jahr 2022 betroffen. Das Durchschnitts-Gehalt sank 2021 von 23.082 Euro pro Jahr auf 21.897 Euro im Jahr 2022. Das bedeutet einen Rückgang um mehr als fünf Prozent.
Kanarische Inseln: Löhne sinken, Mieten steigen
Mietwohnungen wurden im gleichen Zeitraum um knapp 17 Prozent teurer. Der Quadratmeterpreis stieg von durchschnittlich 9,63 Euro auf 11,26 Euro. Auf die vergangenen fünf Jahre geblickt, sank die Kaufkraft der Kanarischen Inseln um rund 1,6 Prozent. Die Mieten stiegen allein in dieser Zeit um 56,8 Prozent.
Auch auf nationaler Ebene gibt es ein Ungleichgewicht: Landesweit stiegen die Gehälter in den vergangenen zehn Jaren um 3,4 Prozent, während die Mieten um 51,4 Prozent zulegten.
Im Jahr 2022 stieg der Quadratmeterpreis einer Mietwohnung um 7,4 Prozent. Die Löhne sanken um 0,7 Prozent. Während in allen Autonomen Gemeinschaften des Landes die Mieten stiegen, sank in sieben von ihnen der Durchschnittslohn.
Kanaren und Balearen leiden besonders unter höheren Mieten
Nach den Kanaren sind auch die Balearen überdurchschnittlich betroffen: Die Mieten wurden dort innerhalb von zehn Jahren um fast 100 Prozent teurer. Im Vorjahr erreichte der Quadratmeterpreis dort durchschnittlich 14,16 Euro. Die Löhne hingegen sanken leicht. Zumindest im Zehn-Jahres-Vergleich nahmen sie auf den Balearen um magere 1500 Euro pro Jahr zu.
Spanienweit war die Provinz Las Palmas de Gran Canaria am stärksten vom Lohnrückgang betroffen. Dort sanken die Löhne um 5,9 Prozent.
Kaufkraft-Verlust in Spanien: Nachbarländer haben oft höhere Löhne
Die Mieten seien im vergangenen Jahrzehnt “rasant” gestiegen, berichtet María Matos von Fotocasa. Dies hänge mit der sukzessiven Erholung von der Wirtschaftskrise aus dem Jahr 2008 zusammen. Dieser Effekt sei 2014 eingetreten.
Mónica Pérez, bei InfoJobs für Studien und Kommunikation zuständig, ergänzte, dass das Gehalt nach der Krise nur “langsam gestiegen” sei. Immerhin befinde sich Spanien mit der grundsätzlichen Entwicklung innerhalb der EU in guter Gesellschaft. Allerdings mit dem klaren Makel, dass die Ausgangslöhne in Ländern wie Deutschland zumindest wesentlich höher seien.
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Löhne sinken, Mieten steigen: Die Kaufkraft der Kanaren schmilzt
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