Kokain in einem Straßenverkaufswert von mehr als einer Milliarde Euro hat Europa dank der kanarischen Polizei nicht erreicht. Die Gesetzeshüter fingen in nur sechs Wochen drei Schiffe mit zusammen mehr als zehn Tonnen Kokain ab. Auf der Straße wird die Droge grammweise verkauft. In Mitteleuropa für etwa 75 Euro.
10,3 Millionen Einheiten Koks wären ohne den Einsatz der kanarischen Polizei auf dem europäischen Drogenmarkt gelandet. Doch mit dem dritten Schlag gegen die Drogenkartelle innerhalb von nur anderthalb Monaten, konnte die Polizei dem internationalen Verbrechen erneut einen herben Dämpfer versetzen.
Die Funde zeigen zugleich, wie viel Schmuggelware auf dem Seeweg nach Europa gelangt. Eine der wichtigsten Routen führt über den Altantik direkt an den Kanarischen Inseln vorbei. Diese Strecke war aufgrund der Kontrollen eine Zeit lang unbeliebter geworden. Doch die aktuellen Funde zeigen, dass sie reaktiviert wurde.
Kanaren fangen drei Drogen-Großlieferungen ab
Im Regelfall werden die Drogen auf dem Atlantik auf kleine Fischerboote umverteilt. Diese bringen die Ware dann an Land. So soll verhindert werden, dass der Zoll beim Entladen eines großen Frachters die riesigen Mengen mit nur einem Einsatz entdeckt.
Die Fischerboote hingegen sind gut getarnt, da sie ohnehin auf dem Atlantik umherfahren. Aufgrund der schieren Menge ist es zudem unmöglich ist, jedes einzelne zu kontrollieren.
So konzentriert sich die kanarischen Polizei inzwischen darauf, die großen Lieferungen noch vor der Umverteilung abzufangen. Und das gelang in den vergangenen Wochen gleich dreimal hintereinander.
Mehr als zehn Tonnen Koks vor den Kanaren entdeckt
Zunächst war ein Schiff nahe Teneriffa gestoppt worden. An Bord fanden die Beamten rund 3,3 Tonnen Kokain. In der vergangenen Woche wurde dann ein unter togolesischer Flagge und als Kaffee-Frachter getarntes Schiff gestoppt. An Bord wurden 4,5 Tonnen Kokain gefunden (mehr dazu hier). Die zunächst mit rund drei Tonnen angegebene Menge wurde nachträglich nach oben korrigiert.
Die nächste Großladung Drogen fand die Küstenwache nun auf einem Segelschiff. Besonders pikant ist dieser Fall, da die “Mambo” bereits im vergangenen Jahr an den Küsten der Kanarischen Inseln nach einem Ankerplatz gesucht haben soll. Ob damals bereits eine Drogenlieferung an Land gebracht werden konnte, ist derzeit noch unklar. Die Ermittlungen dauern an.
Eine Milliarde Euro verloren: Koks-Kartelle kommen an den Kanaren nicht vorbei
Das beschlagnahmte Kokain gilt als sehr rein. Da es vor dem Verkauf oft stark gestreckt wird, erreichen allein die in den vergangenen sechs Wochen vor den Kanarischen Inseln abgefangenen Drogen einen Straßenpreis von mehr als einer Milliarde Euro.
Die Polizei geht davon aus, dass die nun abgefangenen Drogen durch neue Lieferungen aus Südamerika ersetzt werden sollen. Es gelte daher als sicher, dass das Katz-und-Maus-Spiel zwischen den Behörden und den Drogen-Kartellen weitere Episoden schreiben wird.
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Kartell gedemütigt: Kanaren-Polizei schnappt sich Koks für eine Milliarde Euro
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