Jeder Anwohner der Kanarischen Inseln konnte Orte vorschlagen. Die Frist ist nun vorüber. Und so will die Regierung der Kanarischen Inseln über potenzielle Orte zum Aufstellen erneuerbarerer Energie-Anlagen entscheiden.
Der auf den Kanaren für Umwelt und Energiewende zuständige Minister, Mariano Hernández Zapata, spricht von Fortschritt. Zudem arbeite man eng mit den Inselräten zusammen, um Gebiete zu finden, die sich besonders für das Aufstellen von Windkraft und Solaranlagen eignen.
Umweltschutzgruppen fordern mehr Mitspracherecht. Sie fürchten, dass durch das Aufstellen solcher Anlagen die Natur gestört werde. Man wolle die Auswirkungen solcher Anlagen auf Flora und Fauna untersuche. Die Ergebnisse müssten berücksichtigt werden, heißt es.
Umweltschutz vs. Klimaschutz auf den Kanaren?
Das Ministerium wiederum will solche “Gebiete, in denen es zu Umweltschäden kommen kann”, keinesfalls verbauen, heißt es deutlich. Daher sei der Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern gesucht worden.
“Der Klimawandel darf keine Entschuldigung für die chaotische Einführung erneuerbarer Energien sein”, sagen Umweltschützer. Für Vögel und die Biodiversität wichtige Gebiete dürften daher keinesfalls gestört werden, lautet die Forderung.
Für die Regierung liegt die Schwierigkeit darin, nicht die Natur durch neue Windparks oder Photovoltaik-Anlagen zu stören, gleichzeitig jedoch den Anteil erneuerbarer Energie auszubauen.
Aktuell liegt über alle Inseln gesehen der Beitrag solcher Energie bei gut einem Viertel. Bis 2040 soll jedoch sämtliche auf den Inseln benötigte Energie durch “Grünen Strom” gewonnen werden.
Kanaren wollen verlassene Landwirtschaft für erneuerbare Energie nutzen
Auf dem Weg dorthin sollen daher die Inselverwaltungen einbezogen werden. “Sie kennen die Gebiete am besten”, heißt es aus dem kanarischen Ministerium. Und: Natürlich “sind Naturschutzgebiete ausgeschlossen”.
In einem ersten Schritt sollen seitens des Landwirtschaftsministeriums verlassene Anbauflächen definiert werden. Diese seien bereits freigegeben und könnten daher schnell für neue Windparks und Photovoltaikanlagen genutzt werden.
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