Offizielle Zahlen legen die Behörden Kanarischen Inseln nicht vor. Doch unter Berücksichtigung offizieller Zwischenstände bis November und den Zahlen des Hotel- und Gaststättenverbandes sowie der von Hotels gemeldeten Auslastung zum Jahresende, haben die Kanarischen Inseln 2024 einen Touristen-Rekord aufgestellt.
Demnach sind allein aus dem Ausland rund 18 Millionen Urlauber im Jahr 2024 auf die Kanaren gekommen. Schon bis November waren es knapp 14 Millionen Touristen gewesen. Hinzu kommen Urlauber aus dem Inland.
Die Tourismus-Proteste laufen seit Monaten. Und sie prangern den Massentourismus an. Die Kanaren sind für Ihre Sonnengarantie und das ganzjährig milde Klima berühmt, Laut der kanarischen Regierung führt neben diesem guten Ruf der Kanarischen Inseln aber auch etwas anderes zu den hohen Zahlen.
Kanaren profitieren von anderen Tourismus-Regionen
In anderen Tourismus-Regionen gelte Urlaub durch politische Unruhen oder weitere Auswirkungen, beispielsweise durch den Krieg in der Ukraine, unter Reisenden als unsicher oder zumindest weniger attraktiv. Und so kämen – ähnlich wie zuletzt im Jahr 2017 – wieder mehr Menschen, die ansonsten andere Reiseziele bevorzugen würden, auf die Kanarischen Inseln, heißt es.
Kanaren melden starkes Weihnachtsgeschäft
Der Arbeitsmarkt der Kanarischen Inseln zeigt die Kraft des Weihnachtsgeschäfts. Handel und Tourismus haben für die niedrigste Arbeitslosigkeit seit 2008 gesorgt (mehr dazu am Text-Ende). Dieser Aufschwung im Tourismus geht mit steigenden Urlauberzahlen einher. Bis zu 95 Prozent betrug die Auslastung auf einigen Inseln zu den Feiertagen.
Der Generaldirektor der Cordial Hotels, Nicolás Villalobos, erklärt, dass die Zahl der Besucher im Vergleich zu 2017 nochmals um elf Prozent gestiegen sei. Schon das damalige Jahr war als enorm stark in die Geschichte eingegangen.
Mehr Menschen machen kürzeren Kanaren-Urlaub
Allerdings, so erklärt der Tourismusexperte, sei die Aufenthaltsdauer im Vergleich zu vor sieben Jahren um fast neun Prozent gesunken. Es kommen also mehr Menschen, die dann jedoch kürzer verbleiben.
Das führt dazu, dass die Belegung insgesamt unter der von damals liegt. Und so schließt Villalobos: “2024 war ein fantastisches Jahr, auch wenn es kein Rekordjahr war, weil wir unter der Belegungsrate von 2017 liegen.”
Die Daten des Kanarischen Instituts für Statistik (ISTAC) zeigen, dass 2017 auf das gesamte Jahr gesehen eine Belegung von 84 Prozent erreicht wurde. Im vergangenen Jahr waren es zwei Prozentpunkte weniger.
Kanarische Inseln: Hotels vs. private Vermietung
Allerdings bezieht sich das lediglich auf die Hotels. 2017 waren private Vermietungen deutlich weniger verbreitet. Mit privat untergekommenen Urlaubern erreichen die Kanaren also ein Rekord-Jahr, auch wenn die Hotels leicht hinter den damaligen Werten zurückbleiben.
Zugleich zeigen die Zahlen, dass die Beschwerden der Hotel- und Gaststättenverbände überhöht sind. Denn aus dem Sektor kamen nicht nur auf den Kanaren immer wieder Sorgen auf, die private Vermietung über Portale wie Airbnb würde dem klassischen Tourismus nachhaltig das Wasser abgraben. Unter Berücksichtigung des Trends zu allgemein kürzeren Urlauben, ist diese Sorge ganz ofensichtlich unbegründet oder zumindest deutlich überspitzt.
Kanaren mit hohen Erwartungen an 2025
Für das neue Jahr sind die Erwartungen beider Bereiche hoch. Bezogen auf die Hotels mahnt Villalobos jedoch, dass auf starke Zeiten im Regelfall auch weniger positive Zyklen kämen. Daher müsse die Branche die aktuell starken Umsätze dazu nutzen, sich neu zu erfinden und zu sanieren, um auch in Zukunft attraktiv zu bleiben. Zudem seien Polster nötig, um weniger starke Jahre zu überbrücken. Zumindest aktuell sind die jedoch nicht in Sicht.
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Kanaren-Tourismus: Rekord-Jahr endet mit 95 Prozent Auslastung
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