Es war für die Kanarischen Inseln dann doch ein Morgen wie jeder andere: Mit dem Ende des Alarmzustands hofften insbesondere Gastronomen und Hoteliers auf einen positiven Effekt bei den Buchungen. Doch die Kanarischen Inseln liegen weiter unverändert im Dornröschenschlaf.
Auf dem spanischen Festland seien die Buchungen regional steil angestiegen, berichten einige Hotelketten des Landes. An der Nordküste und auch im Landesinneren sorgte das Ende des Alarmzustands entsprechend für positive Effekte. Doch die Kanarischen Inseln bemerken davon vorerst nichts.
Für den Präsident der Föderation der Hotel- und Tourismusunternehmer (FEHT), José María Mañaricua, ist das keine Überraschung. Der Experte sprach bereits vor mehreren Tagen davon, dass das Ende des Alarmzustandes zunächst keine Veränderung für die Kanaren bringen werde. Insbesondere die geringen Impfquoten und hohe Unsicherheit bei potenziellen Touristen würden bedeuten, dass sich die Branche weiter gedulden müsse.
Hinzu kommt, dass auf den Kanarischen Inseln weiterhin kaum Hotels geöffnet haben. Und die Häuser, die den Betrieb wieder aufnahmen, beherbergen überwiegend einheimische Gäste, die einen Kurzurlaub einlegen. Das allgemeine Stimmungsbild wird von großen Hotel-Ketten, wie Riu, Be Cordial oder Barceló, bestätigt. Es herrscht Einigkeit darüber, dass weiterhin Geduld gefragt ist.
Hotelketten öffnen Häuser auf den Kanaren nur langsam
Riu beispielsweise hat derzeit lediglich sechs ihrer 17 Häuser auf den Kanarischen Inseln geöffnet. Ende Mai soll mit dem Rui Papayas auf Gran Canaria ein siebtes Hotel den Betrieb wieder aufnehmen. Erwartet werden auch dort überwiegend Einheimische sowie Residenten, die sich für ein paar Tage eine Auszeit vom Alltag gönnen wollen. Zudem kündigten sich vereinzelt Gäste aus Belgien und Luxemburg an, hieß es.
Die Ketten erwarten einen ähnlichen Sommer wie im Vorjahr. Die Zahl der geöffneten Hotels könne nach oben abweichen, dadurch würden die Buchungsquoten der einzelnen Häuser jedoch ähnlich bleiben, heißt es.
Eine signifikante Verbesserung werde es vorerst nicht geben. Wohl aber setze man große Hoffnung auf den Herbst. Im Oktober und November wird allmählich die traditionell starke Wintersaison eingeläutet. Dann soll auch die Impfquote des Archipels die 70-Prozent-Marke erreichen.
Verbindungen auf die Kanaren: Airlines planen mit etwas besserem Sommer
Die IFA-Hotelgruppe zeigt sich hingegen leicht optimistischer. Präsident Santiago De Armas hofft bereits im Juni und Juli auf einen ersten positiven Effekt. Dies würde zumindest mit der Prognose der Fluggesellschaften einhergehen. Diese haben für den Sommerflugplan 2,7 Millionen Sitze bilanziert. Das bedeutet zwar ein Minus von rund zwölf Prozent im Vergleich zu normalen Zeiten. Dennoch ist es deutlich mehr als im vergangenen Flugplan eingeplant worden war.
Auf der anderen Seite ist es für die Fluggesellschaften auch leichter, Flüge zusammenzulegen und einzelne Verbindungen zu streichen, als kurzfristig zusätzliche Kapazitäten bereitzustellen. Auch daher ist das Zeichen der Luftfahrtbranche mit Vorsicht zu genießen. Das weiß auch IFA-Präsident De Armas, der am Ende einräumt, trotz möglicher positiver Tendenzen weiterhin einen schwierigen Sommer zu erwarten.
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Kanaren: Tourismus-Experten erwarten schwachen Sommer – trotz Ende des Alarms
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