Zu Ostern wird traditionell eine riesige Reisewelle erwartet. Doch große Teile der mehr als 80.000 Beschäftigten im Tourismus-Sektor der Kanarischen Inseln sind zu einem groß angelegten Streik aufgerufen worden. Das hat Konsequenzen für Urlauber.
Das Gastgewerbe soll zwischen Gründonnerstag und Karfreitag die Arbeit niederlegen. Grund sind Forderungen nach Gehaltserhöhungen. Durch den Kanaren-Boom der vergangenen Jahre sei es an der Zeit, die Beschäftigten zu beteiligen, heißt es.
Der Streik im Gastgewerbe betrifft die Inseln Teneriffa, La Palma, La Gomera und El Hierro. Doch auch im Osten der Kanaren kündigte ein Sektor Arbeitsniederlegungen an.
Streiks zu Ostern im Kanaren-Tourismus
Die Argumentation für höhere Löhne wird neben den deutlich gestiegenen Einnahmen auch mit der lokalen Wirtschaft geführt. In den vergangenen Jahren sei die Kaufkraft stetig gesunken. Mit höheren Gehältern könne auf dem Kanarenmarkt wieder mehr Umsatz generiert werden.
Für Urlauber bedeutet der Streik möglicherweise Einschränkungen. Der Zimmerservice könne in den Hotels der betroffenen Kanarischen Inseln eingeschränkt sein. Weitere potenzielle Auswirkungen sind geschlossene Restaurants und Bars, Probleme bei organisierten Ausflügen, Wartezeiten durch weniger Personal in den Hotels und eine eingeschränkte Verfügbarkeit von Taxis und anderen touristischen Transportmitteln. Ferner ist es möglich, dass in den Innenstädten Demonstrationen und Kundgebungen zu Störungen führen.
Rechte für Kanaren-Urlauber bei Streik
Pauschalreisende können sich bei Problemen und Einschränkungen vor Ort bei ihren Ansprechpartnern melden. Zudem kann, wer auf „Nummer sicher“ gehen möchte, im Streikfall in der Regel die Reise stornieren oder kostenfrei umbuchen.
Reiseveranstalter stehen meist mit den Anbietern vor Ort im Austausch und kennen schon vorab potenzielle Einschränkungen und können so informieren, was während der Streiktage erwartet wird.
Bei Individualreisen ist die Lage schwieriger. Ein Rücktritt von der gesamten Reise ist bei separater Buchung von Flug und Unterkunft in der Regel nicht möglich. Für beide Gruppen gilt: Wer mit etwas Geduld und Flexibilität an die Sache herangeht, kann trotz Streiks eine schöne Zeit haben.
Das fordern die Menschen im Kanaren-Tourismus
Die Gewerkschaft CCOO teilte über ihren Generalsekretär Borja Suárez mit, kämpferisch zu sein. Suárez sagte, dass er „nicht allzu sehr darauf“ vertraue, dass „rechtzeitig eine Einigung erzielt wird“. Daher werde es zu Störungen kommen.
Immerhin konnte der Kanaren-Tourismus einen flächendeckenden Streik abwenden. Im Gastgewerbe werden nur die westlichen Inseln bestreikt. Im Osten sind jedoch Arbeitsniederlegungen im Taxi-Sektor von Lanzarote möglich.
Auf den dortigen Inseln wurden eine Gehaltserhöhung von neun Prozent innerhalb von zwölf Monaten und eine Einmalzahlung von 650 Euro verabredet. Im Westen der Kanarischen Inseln gelten die Fronten hingegen als verhärtet.
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Kanaren: Streik zu Ostern – was Urlauber jetzt wissen müssen
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