Die Kanarischen Inseln wachsen schnell und stetig. Seit Beginn des Jahrtausends verzeichnen die Kanaren 500.000 Einwohner mehr. Einige Gemeinden verlieren Einwohner, andere verzeichnen Zuströme. Doch eine Region und eine Insel stechen ganz besonders hervor.
2,2 Millionen Menschen wohnen inzwischen auf dem Archipel. Und grundsätzlich lässt sich dabei ein klarer Trend erkennen: Die Städte der Kanarischen Inseln wachsen, während die ländlichen Regionen allmählich schrumpfen – mit allen Konsequenzen für die Infrastrukturen beider Gebiete.
Wir zeigen auf, welche Regionen dabei besonders hervorstechen und welche Insel am stärksten wächst. Das sind die Daten:
Diese Kanaren-Gemeinde wächst am schnellsten
Je touristischer die Gemeinde, desto höher die Mieten. Es werden also viele Mitarbeitende benötigt und zugleich können sich Einheimische das Leben in diesen Regionen nur selten leisten.
Ein Beispiel dafür ist die Adeje im Süden von Teneriffa. Die Gemeinde ist absolut betrachtet nur die zehntgrößte der Kanarischen Inseln. Doch das Wachstum ist enorm: Innerhalb von 22 Jahren wuchs sie um das dreieinhalbfache.
Die Daten des Kanarischen Instituts für Statistik (ISTAC) zeigen, dass nicht mehr 14.000, sondern inzwischen knapp 49.300 Menschen in Adeje wohnen. Unter Berücksichtigung der Dauer für Genehmigungen und Ausschreibungen zu Infrastruktur-Projekten, erklärt das die teilweise Überforderung vieler Regionen mit heutigen Menschenmassen, Verkehrsaufkommen oder der Frisch- und Abwasser-Versorgung. Denn zu alledem kommen stets auch Touristen – grade in Gemeinden wie Adeje.
Kanaren ziehen mehr Einwohner aus dem Ausland an
Der Blick auf die Neuanmeldungen zeigt, dass insbesondere für Tourismus bekannte Regionen Einwanderer aus dem Ausland anziehen. Im Süden Teneriffas gibt es mit Adeje (56 Prozent) und Arona (51 Prozent) gleich zwei Gemeinden, die zu mehr als der Hälfte aus Einwanderern bestehen.
Dennoch zeigt der Blick auf den gesamten Archipel die Tendenz auf, dass mehr Menschen aus anderen Ländern dauerhaft auf die Kanaren auswandern. Yaiza auf Lanzarote zeigt einen ähnlichen Trend. Dort wuchs die Einwohnerzahl auch durch Menschen anderer Herkunftsländer von 5175 auf gut 15.900. Ebenso beheimatet La Oliva auf Fuerteventura inzwischen etwa gleich viele Einheimisch wie Einwanderer.
Fuerteventura wächst als Insel am stärksten
Herausgezoomt auf Insel-Ebene, hat Fuerteventura den größten Zustrom verzeichnet. Dort leben inzwischen mit gut 120.000 doppelt so viele Menschen wie noch im Jahr 2000. Die Neuankömmlinge tummeln sich vor allem in den Gemeinden Antigua (+168,4 Prozent) und in La Oliva (+164,2 Prozent).
Auf Lanzarote stieg die Zahl von 96.300 auf mehr als 151.000 Einwohner im Jahr 2022 sowie mehr als 160.000 im vergangenen Jahr. Gran Canaria verzeichnete mit mehr als 15 Prozent einen eher geringen Zuwachs auf gut 850.000 Einwohner. La Gomera wuchs derweil von 18.300 auf knapp 22.000 Personen. La Palma, La Gomera und El Hierro legten ebenfalls stetig, dabei jedoch äußerst moderat zu.
Teneriffa bleibt unterdessen die bevölkerungsreichste Insel. Dort wurde knapp ein Drittel Zuwachs in den vergangenen zwei Jahrzehnten verzeichnet. Die Insel beheimatete damals gut 700.000 Einwohner und steht heute nur noch ein kleines Stück vor der Schwelle zur Million.
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Kanaren: So extrem verändern sich die Einwohnerzahlen
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