Lange hatten Großbritanniens Reiseanbieter auf konkrete Pläne zur Lockerung für Auslandsreisen gewartet. Das gesetzte Ziel, ab Mitte April wieder Pauschalreisen und den geregelten Flugbetrieb aufzunehmen, rückte dem Konzernen nun jedoch zu nah. Noch immer hat sich die Politik nicht klar positioniert. Und so verschob mit Jet2 nun einer der größten Reiseanbieter des Landes den Neustart.
Auf den Kanarischen Inseln sorgte die Ankündigung für Katerstimmung. Anstatt am 14. April, soll der Regelbetrieb nun erst am 24. Juni aufgenommen werden. Damit fällt die größte Tourismus-Nation für den Archipel im Atlantischen Ozean mindestens zweieinhalb weitere Monate größtenteils aus.
Die Gruppe, bestehend aus der Airline “Jet2” und dem Reiseanbieter “Jet2 Holidays”, kommunizierte die Entscheidung unter anderem über ihre Auftritte in Sozialen Netzwerken. Dabei prangerte der Reisegigant die Politik indirekt an. Zudem kündigte der Reiseanbieter volle Rückzahlungen für seine Kunden an.
Bislang hatte die kanarische Regierung große Hoffnungen in einen Neustart ab dem 17. Mai gesteckt. Dieses Datum war – auch von Premierminister Boris Johnson – als Stichtag in Aussicht gestellt worden. Jet2 ging nach mehreren Wochen der Unklarheit nun jedoch auf Nummer sicher und reduzierte den Flugbetrieb auch darüber hinaus deutlich.
Ampel-System für Britische Reise-Rückkehrer
Für den Neustart kündigte die britische Regierung ein Ampelsystem an, das es vereinfachen soll, Länder nach ihrem Risikograd zu klassifizieren. Nach der Rückkehr in die Heimat greifen dann unterschiedliche Maßnahmen.
Bei Rückreisen aus grün gekennzeichneten Regionen muss ein PCR-Test durchgeführt werden. Eine Quarantäne ist nicht nötig. Nach Rückkehr aus Ländern der gelben Stufe werden zwei PCR-Tests und zehn Tage Quarantäne angeordnet. Und nach Rückkehr aus Ländern mit einer “roten Ampel” müssen sogar drei Tests und eine Quarantäne in Corona-Hotels durchgeführt werden. Diese sollen zudem signifikante Pauschal-Kosten verursachen.
Auf den Kanarischen Inseln stellt Großbritannien rund 40 Prozent der Touristen. Damit ist es der wichtigste Tourismus-Partner des Archipels, dessen Wirtschaftsmotor ebenfalls zu rund 40 Prozent vom Tourismus abhängt.
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Kanaren müssen weiter ausharren: Britische Touristen verspäten sich
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