Kanaren-Migration: Baby wird auf Boot vor Lanzarote geboren

Noch während der Überfahrt von Afrika auf die Kanarischen Inseln hat eine Frau ein Kind zur Welt gebracht. Das Baby wurde kurz vor Lanzarote und noch auf dem Holzboot geboren.

Nach dem Rekord-Jahr 2024 erreichen weiterhin Cayocos, wie die meist hochseeuntauglichen Migranten-Boote auf den Kanarischen Inseln genannt werden, den Archipel. Die meisten von ihnen starten aus Ländern südlich der Sahara, wie Mauretanien oder Gambia.

Die Seenot-Rettung der Kanaren machte auch am Montag eines dieser Boote mit 60 Personen an Bord vor Lanzarote aus. Kurz nach dem Erreichen des Cayucos hielt eine der Frauen an Bord den Rettungskräften ihr neugeborenes Kind entgegen. Die Seenotretter reagierten umgehend.

Kanaren-Migration: Geburt auf dem Meer vor Lanzarote

Auf dem Holzboot war während der Überfahrt ein Baby zur Welt gekommen. Die Rettungsdienste nahmen Frau und Kind zunächst auf dem Rettungsboot “Guardamar Talía” auf und flogen beide dann per Rettungshubschrauber aus.

Der Hubschrauber Helimer 202 der Rettungsdienste der Kanarischen Inseln brachte die Mutter und ihr Neugeborenes vom Rettungsboot zum Flughafen in Arrecife. Von dort aus wurden beide mit einem Krankenwagen ins Hospital Doctor Jose Molina Orosa gebracht, um medizinisch versorgt zu werden.

In dem Boot waren Angaben der Rettungskräfte zufolge 60 Personen, davon 14 Frauen und vier Minderjährige. Alle Insassen haben die Überfahrt physisch gut überstanden. Auch Mutter und Kind sind in “offenbar gutem Gesundheitszustand”, hieß es seitens der Rettungskräfte.

Kanaren-Migration erreicht Rekordwert

Ein weiteres Boot wurde am Montag nahe El Hierro entdeckt. An Bord befanden sich 70 Personen. Das Cayuco wurde sicher zum Hafen von La Restinga eskortiert. Auch in diesem Fall konnten alle Insassen sicher geborgen werden.

Mit den Ankünften auf der westlichsten und der östlichsten Kanaren-Insel schreitet die Migration auf die Kanarischen Inseln ungemindert fort. Im vergangenen Jahr war mit 46.802 Personen die bisher höchste Zahl an Flüchtlingen und Migranten auf den Kanarischen Inseln gezählt worden.

Kanaren warten weiter auf Hilfe mit minderjährigen Migranten

Insbesondere die 4050 Kinder stellen die Regierung der Kanaren vor Herausforderungen. Der Streit um Artikel 35 des Ausländergsetztes ist weiter nicht gelöst. Das Gesetz besagt, dass die Region, in der unbegleitete Minderjährige ankommen, die Verantwortung übernehmen müssen.

Die Kanarischen Inseln bitten Spanien dringend um Solidarität und Hilfe, werden bislang jedoch weitgehend alleingelassen. Die Aufnahmezentren des Archipels, insbesondere die Einrichtungen für Minderjährige, sind seit Monaten überbelegt.