Auf den Kanarischen Inseln sind die Mietpreise innerhalb eines Jahres im Vergleich zum Vorjahr um 10,3 Prozent gestiegen. Viele Anwohner sind frustriert. Dieser Effekt gilt als Multiplikator für die Tourismus-Proteste auf den Kanaren.
Daten des Immobilienportals Idealista zeigen, dass die Mieten zwischen Dezember 2024 und dem Jahr zuvor auf den westlichen Kanarischen Inseln, die zur Provinz Santa Cruz de Tenerife zählen, um satte 13,5 Prozent gestiegen sind. Auf den östlichen, zur Provinz Las Palmas gehörenden Inseln, lag die Zunahme bei 8,4 Prozent.
Damit erreicht der Mietspiegel der Kanarischen Inseln Werte, die im Vergleich zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) deutlich über dem für viele Anwohner bezahlbaren Rahmen liegen, wie der Blick auf die Quadratmeterpreise zeigt:
Kanaren melden deutlichen Miet-Anstieg
Denn auf den westlichen Inseln erreichen die Mieten laut Idealista. bis zu 13,90 Euro pro Quadratmeter. Auf den östlichen Inseln sind es demnach sogar bis zu 14,30 Euro pro Quadratmeter. Beide Regionen übersteigen damit sogar den nationalen Durchschnitt von 13,50 Euro.
Zurückzuführen ist der erneute Anstieg vor allem auf die weiter steigende Nachfrage. Durch Umwidmungen von Wohnraum zur touristischen Vermietung und steigende Einwohnerzahlen auf den Kanarischen Inseln schrumpft das Angebot, während gleichzeitig die Nachfrage steigt. Das Gesetz der Marktwirtschaft sorgt entsprechend für steigende Mieten.
Neues Ferien-Vermietungsgesetz auf den Kanaren
Durch die Ankündigung der Regierung der Kanarischen Inseln, die Ferienvermietung künftig stärker zu reglementieren, wurden reflexartig Hunderte Wohnungen zu touristischem Wohnraum umgewidmet. Das angekündigte Gesetz verzögert sich seit mehr als einem Jahr, so dass immer mehr Wohnungen statt zur Monatsmiete, auf Plattformen wie Airbnb angeboten werden.
Spanien registriert deutliche Mietpreis-Steigerungen
Die Kanarischen Inseln sind mit diesem Effekt jedoch nicht allein. Auch in andere Teilen des Landes stiegen die Mieten mitunter deutlich. In Madrid wird eine Zunahme von 15,3 Prozent innerhalb eines Jahres gemeldet, in Guadalajara sind es ebenso wie in Oviedo 14,4 Prozent und in Barcelona 13,3 Prozent.
Barcelona bleibt mit einem Quadratmeterpreis von 19,90 Euro die teuerste Region Spaniens. Dicht dahinter folgen Madrid mit 18,80 Euro pro Quadratmeter und die Balearen mit 17,60. Am anderen Ende der Skala liegen die Provinzen La Rioja (8,20 Euro pro Quadratmeter), Castilla-La Mancha (7,40 Euro) und Extremadura (6,90 Euro).
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Kanaren: Mieten steigen erneut um zehn Prozent
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