Nirgendwo in Spanien geht der Hauskauf durch Ausländer zurück – außer auf den Kanarischen Inseln. Und das bereits seit zwei Jahren. Dennoch wird über Gesetze diskutiert, die ausländischen Investoren den Immobilienkauf verbieten – oder diesen zumindest einschränken sollen.
Entsprechend hat das Abgeordnetenhaus den Vorstoß abgelehnt. Vorgesehen war ein Dekret, das den Hauskauf durch Ausländer untersagen soll, sofern diese weder ihren ständigen Wohnsitz in Spanien haben oder nachweisen können, mindestens fünf Jahre dort gelebt zu haben.
Das hätte vor allem Deutsche hart getroffen. Denn der Kauf und Verkauf von Immobilien durch Nicht-Ansässige auf den Kanaren liegt fest in deutscher Hand:
Kanaren: Hauskauf an Ausländer soll nicht verboten werden
Der Immobilienverkauf war im unmittelbaren Anschluss an die globale Krise deutlich angestiegen, erreichte seinen Scheitelpunkt jedoch schnell. Seit zwei Jahren ist ein deutlicher Rückgang zu spüren. Dennoch bestimmt das Thema weiterhin das politische Tagesgeschäft der Kanaren.
Unterbreitet wurde der Vorschlag von Esquerra Republicana de Catalunya, kurz ERC. Unterstützung fand die katalanische Linke von der ebenfalls linksorientierten Partei Movimiento Sumar. Die rechtspopulistische VOX, die naturgemäß eher konträre Ansichten vertritt, konnte sich in dem Punkt ihre Sympathie nicht verkneifen, während sich die Mitte-Links-Partei PSOE ihrer Stimme enthielt.
Schon 2023 wurden auf den Kanarischen Inseln knapp 16,5 Prozent weniger Immobilien an Ausländer verkauft. Damals verzeichneten auch andere Regionen einen Rückgang. 2024 hingegen stiegen die Zahlen überall im Land wieder – außer auf den Kanaren. Dort wurden erneut Rückgänge registriert – diesmal um knapp acht Prozent.
Wohnraum auf den Kanaren weiter zu teuer
Was hingegen ein reales Problem bleibt, sind die Immobilienpreise. Denn die steigen seit Jahren kontinuierlich. Im zweiten Halbjahr 2024 lag der Quadratmeterpreis bei 2570 Euro. Nur die Balearen, Madrid, Katalonien und das Baskenland waren teurer, wie Daten des Generalrats der Notare zeigen.
Im Betrachtungszeitraum lagen Deutsche bei Immobilienkäufen und -verkäufen durch Ausländer ohne Wohnsitz auf den Kanarischen Inseln abgeschlagen auf dem ersten Platz. Sie machten mehr als jede zweite Transaktion aus. Es folgten Briten mit nur elf Prozent.
Anders sieht das bei Käufern und Verkäufern mit festem Wohnsitz auf den Kanaren aus. Dabei liegen Italiener mit 26 Prozent aller Transaktionen vor Deutschen mit neun Prozent.
Der Quadratmeterpreis bei Transaktionen ausländischer Käufer vor Ort betrug zuletzt durchschnittlich 2362 Euro. Das waren 8,6 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Nichtansässige ausländische Käufer bezahlten mit 3063 Euro pro Quadratmeter hingegen weitaus mehr. Dieser Effekt kann jedoch auch darin begründet sein, dass bei Ferienhäusern häufiger große Fincas und Villen in begehrten Lagen ihre Besitzer wechseln.
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Kanaren: Immobilienmarkt bleibt fest in deutscher Hand
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