Die Zahl weiblicher Opfer geschlechtsspezifischer Gewalt ist im Jahr 2021 gestiegen. Es wurden 116 Fälle mehr angezeigt als im Lockdown-Jahr 2020. Waren es damals noch 8855 Gewaltakte gegenüber Frauen, meldeten die kanarischen Behörden im Vorjahr 8971 gewalttätige Handlungen.
Diese Daten gehen aus einer Mitteilung der Beobachtungsstelle gegen häusliche und geschlechterspezifische Gewalt hervor. Der Oberste Gerichtshof der Kanarischen Inseln (TSJC) veröffentlichte den Bericht nun. Spanienweit stieg die Zahl der Gewaltdelikte gegen Frauen demnach um knapp zehn Prozent.
Dem Bericht zufolge wurden im vergangenen Jahr 86,6 von 10.000 Frauen auf den Kanarischen Inseln Opfer häuslicher oder geschlechterspezifischer Gewalt. Das ist die vierthöchste Rate Spaniens. Nur die Balearen (103), Murcia (88,9 ) und die valencianische Gemeinschaft (86,6) meldeten mehr Fälle.
Der Erhebung zufolge richtete sich die Gewalt gegen 7282 Spanierinnen, von denen zwölf minderjährig waren. Zudem wurden 1689 Frauen anderer Nationalitäten Opfer häuslicher Gewalt. 971 Frauen machten von ihrem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch. Das waren gut 15 Prozent weniger als im Vorjahr.
Kanaren melden mehr Verurteilungen wegen Gewalt gegen Frauen
Zudem gab es 2522 Verurteilungen (11,7 Prozent mehr als im Jahr 2020), 226 Freisprüche (+18,9 Prozent), 518 Einstellungen des Verfahrens (-1,7 Prozent) sowie 3037 vorläufige Einstellungen des Verfahrens (+6,2 %).
Im Jahr 2021 wurden an den Gerichten von Gran Canaria 3956 Klagen wegen Gewaltverbrechen gegen Frauen registriert. Auf Teneriffa waren es 3732 Verhandlungen, auf Fuerteventura 500, auf Lanzarote 432, auf La Palma 303, auf La Gomera 32 und auf El Hierro 20.
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