Knapp 8000 Immobilien-Transaktionen sind im ersten Quartal des Jahres auf den Kanarischen Inseln gezählt worden. Das sind 29 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Damit verzeichnen die Kanarischen Inseln den florierendsten Immobilien-Markt des Landes.
Überraschend kommt die Entwicklung nicht. Und das, obwohl der kanarische Immobilienmarkt damit sogar den Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank (EZB) trotzt. Dennoch sei ein Abflachen in naher Zukunft wahrscheinlich, heißt es aus der Branche.
Isidro Martín vom Berufsverband der Immobilienexperten (Apei) erklärt, dass sich Immobilienverkäufe mitunter lange hinzögen. Jetzt starke Zahlen seien also zum Teil auch auf bereits vor vielen Monaten eingeleitete Transaktion zurückzuführen. “Früher waren es 30 Tage, jetzt können es 60 Tage werden”, sagte Martín. Ein Teil der nun registrierten Verkäufe sei also bereits im vergangenen Jahr eingeleitet worden.
Für den Experten steht fest, dass von nun an ein Abflachungseffekt eintreten werde. Allerdings werde dieser weniger stark zu spüren sein als in anderen Teilen des Landes. Denn die Kanaren seien ein “Paradies für Immobilieninvestitionen”, da sowohl die traditionellen als auch die mit dem Tourismus verknüpften Mietgeschäfte gute Renditen böten.
Ausländer kaufen weiter viele Immobilien auf den Kanaren
Auch daher komme immer wieder frisches Geld aus dem Ausland auf den kanarischen Immobilienmarkt. Offizielle Zahlen zeigen, dass 28,3 Prozent der im ersten Quartal auf den Kanarischen Inseln verkauften Immobilien an ausländische Investoren gingen.
Das bedeutete den drittgrößten Anteil an Menschen aus dem Ausland nach der Valencianischen Gemeinschaft und den Balearen. In absoluten Zahlen gingen demnach fast 2300 von den knapp 8000 verkauften Häuser und Wohnungen an Nicht-Kanarios.
Kanaren haben den fünfthöchsten Quadratmeter-Preis in Spanien
Dies und eine weitere Entwicklung verhindern auf dem Archipel aktuell einen Preisverfall. Denn neben der hohen Nachfrage ist auch der durchschnittliche Quadratmeterpreis auf den Kanaren besonders hoch. Trotz der schwächeren Kaufkraft liegt dieser bei durchschnittlich 2168 Euro.
Damit haben die Inseln den fünfthöchsten Quadratmeterpreis Spaniens. Während dieser in anderen Regionen mitunter merklich sank, um sieben Prozent auf den Balearen und um 4,6 Prozent in Andalusien, lag der Rückgang auf den Kanaren grade einmal bei 0,4 Prozent.
Experte: Banken erschweren Hauskauf auf den Kanaren künftig
Auch dabei sei jedoch ein Rückgang wahrscheinlich, prognostiziert Martín: Denn die Banken fingen an, ihre Zinspolitik zu verändern. Hinzu komme das neue Wohnungsbaugesetz. Dadurch könnten sich viele Investoren zurückziehen, erklärt der Experte.
Private Käufer würden zudem von den neuen Bedingungen für Hypotheken abgeschreckt. Diese machten es einigen potenziellen Hauskäufern unmöglich, die nötige Finanzierung zu stemmen.
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