Von Verbindlichkeiten in Höhe von 450 Millionen Euro ist die Rede. Diese sollen nun sukzessive getilgt werden. Die fünf Investoren der Reederei Armas wollen das Loch auf 178 Millionen Euro schrumpfen. Zudem stecken Sie mehr als 73 Millionen Euro in die Fährgesellschaft von den Kanarischen Inseln.
Als Gegenleistung zieht sich die Eignerfamilie zu großen Teilen aus dem Unternehmen zurück. Die fünf Investmentfonds JP Morgan, Barings, Cheney Capital, Bain Capital und Tresidor besitzen das Unternehmen damit zu 94 Prozent, während die Armas-Familie ihre Anteile auf sechs Prozent schrumpfte.
Bisher waren 35 Prozent an der Kanaren-Reederei in Familienhand geblieben. Damit hat die Familie auch keine Sperrminorität mehr, also die Möglichkeit, Beschlüsse zu blockieren.
Armas: Fähren bleiben den Kanaren erhalten
Ersten Stimmen zufolge wolle man das Engagement auf den Kanarischen Inseln aufrechterhalten. Die neue Unternehmensführung zeigte sich angesichts der veränderten Besitzverhältnisse zuversichtlich, dass die Reederei im kommenden Jahr ein Ergebnis von 52 Millionen Euro Ebitda erreichen werde. Die Prognose für die Folgejahre sehe 67 Millionen und schließlich 76 Millionen Euro Ebitda vor.
Für diese Zielerreichungen soll die Unternehmensspitze ausgetauscht werden. In den dann folgenden Schritten werde die Zahlungsfähigkeit des Unternehmens optimiert und durch eine Rekapitalisierung ein besseres Rating angestrebt.
Kanaren: Flotten-Modernisierung für Armas-Kunden
Für Kunden äußern sich die Veränderungen vor allem darin, dass man die Flotte modernisieren wolle. Außerdem sollen Synergieeffekte geschaffen werden. Denn die Rederei Trasmediterranea gehört seit 2018 mehrheitlich zu Armas. Durch eine bessere Abstimmung könnten Kosten gespart und positive Effekte für die Kunden geschaffen werden, hieß es weiter.
Das Unternehmen teilte mit, dass “die Gruppe damit einen entscheidenden Schritt bei der Umsetzung der notwendigen Strategie zur Ankurbelung ihrer Geschäftstätigkeit und ihres künftigen Wachstums” unternimmt.
Man lasse damit “eine Phase der Schwierigkeiten hinter sich, die durch wirtschaftliche Faktoren wie den Anstieg der Treibstoffpreise und die Schließung von Strecken in der Straße von Gibraltar noch verschärft wurden”, hieß es in einer Erklärung des Unternehmens weiter.
Alternativ wäre auch ein Verkauf denkbar gewesen. In Baleária hatte bereits ein Konkurrent Interesse an einer Übernahme bekundet. Dennoch wolle man vorerst aus eigener Kraft versuchen, das Überleben zu sichern.
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