Die Kanarischen Inseln befinden sich bei der kumulativen Inzidenz (CI) zusammen mit Valencia und Galizien in einem Dreikampf um die niedrigsten Werte des Landes. Und doch bleibt der Wert zu hoch. Denn das gesteckte Ziel lautete, Ende September die Marke von 50 zu unterschreiten. Und trotz eines entsprechenden Trends, liegt die Rate der Inseln in der vergangenen Mess-Periode bei 55.
Die CI zeigt die Erkrankungen pro 100.000 Einwohner in einem Zeitraum von sieben Tagen. Und trotz immer weniger täglichen Fällen und zunehmenden Genesungen vormals Covid-19 positiver Personen, konnte der Wert bislang nicht unter die magische Grenze gebracht werden.
Innerhalb eines Monats hatten die Kanaren die Marke von 100 durchbrochen und waren dann wieder in einen Sinkflug eingestiegen. Doch die Bundesregierung erwartet Werte von weniger als 50, um eine Reisewarnung aufzuheben. Und an dieser Hürde scheitern die Kanarischen Inseln derzeit knapp. Auch wenn noch wenige Tage verbleiben, wird der Wert zu Ende September höchstwahrscheinlich gerissen, wodurch die Kanaren damit rechnen müssen, mindestens Anfang Oktober weiterhin als Risikogebiet zu gelten.
Kanaren: El Hierro ist Corona-frei, zehn Todesfälle auf Gran Canaria und Teneriffa
Werte von teils deutlich weniger als 200 neuen Fällen täglich hatten für die abfallende CI gesorgt. Doch am Freitag wurden dann plötzlich wieder 289 aktive Fälle gemeldet. Am Samstag folgten 174 und auch am Sonntag wurde die vormals mehrfach unterschrittene Marke von 150 täglichen Fällen erneut knapp übertroffen (154). Auch der Erfolg El Hierros, das am Freitag stolz vermeldete, endlich wieder Corona-frei zu sein, konnte daran nichts ändern.
Am Samstag kamen dann neun Todesfälle hinzu. Sieben Personen waren auf Gran Canaria und zwei auf Teneriffa ums Leben gekommen. Die vier Frauen und fünf Männer waren im Alter zwischen 56 und 90 Jahren an oder mit Covid-19 gestorben. Am Sonntag kam der Fall eines über 70-Jährigen auf Gran Canaria hinzu. Damit sind auf den Kanarischen Inseln laut Statistik 231 Personen an oder mit SARS-CoV-2 verstorben.
Verschärfte Maßnahmen: Teneriffas Corona-Ampel springt auf rot
Am Wochenende wurde Teneriffa mit einer roten Corona-Ampel belegt. Damit gelten für die größte der Kanarischen Inseln für mindestens 15 Tage restriktivere Maßnahmen. Auch La Gomera steht derzeit auf rot und muss für knapp zwei Wochen mit verschärften Maßnahmen rechnen. Auf Fuerteventura gelten diese zunächst für eine Woche und Gran Canaria bekam als Corona-Hotspot mit mindesten zwei Wochen ebenfalls die aktuell denkbare Maximal-Maßnahme verpasst. El Hierro, La Graciosa, Lanzarote und La Palma stehen unterdessen auf grün.
Inseln, die mit einer roten Ampel gekennzeichnet sind, dürfen keine Veranstaltungen mit mehr als zehn Personen ausrichten. Restaurants und Bars, auch in Hotels, müssen um Mitternacht schließen und dürfen ab 23 Uhr keine neuen Gäste mehr empfangen. Auch viele Freizeiteinrichtungen werden geschlossen.
Auf Gran Canaria gibt es derzeit 4783 aktive Corona-Fälle. Teneriffa steuert 1870 bei, während Lanzarote mit 183 und Fuerteventura mit 130 bereits deutlich weniger Fälle melden. La Gomera misst derzeit 22 akute Fälle und La Palma fünf. Mit 8221 PCR-Tests am Wochenende wurde die Gesamtzahl der seit Ausbruch der Pandemie durchgeführten Tests auf 349.049 erhöht.
Lesen Sie jetzt:
Kommentare zu:
Die Kanaren drohen in der Reisewarnung zu verharren
Die Kommentar-Funktion steht exklusiv unseren Abonnentinnen und Abonnenten zur Verfügung. Hier finden Sie unsere Angebote. Wenn Sie bereits einen Account haben, können Sie sich hier einloggen.