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Kanaren bekommen Einweg-Pfand – alle Fragen und Antworten


Müll soll reduziert und die Recycling-Quote gesteigert werden. Für die Kanarischen Inseln rückt ein Pfandsystem näher. Wir erklären, ab wann und wofür der Einwegpfand auf den Kanaren kommt.

Von Johannes Bornewasser – zuletzt aktualisiert: – Lesedauer: 2 Minuten 0 Leserkommentare bei Teneriffa News

Nachdem Spanien kostenlose Plastiktüten verbannt hat, folgt nun der nächste Schritt auf dem Weg zu mehr Umweltschutz. Und damit gilt die Vorgabe schon bald auch für die Kanaren. Das lange geplante Einwegpfand-System soll landesweit eingeführt werden.

Das Ziel des Einwegpfand-Systems: Die Recyclingquote auf den Kanarischen Inseln zu erhöhen und Plastikmüll einzusparen. Denn viel zu viel Kunststoff landet weiterhin in der Natur und dem Meer.

Auf den Kanaren soll ein Einwegsystem, ähnlich dem in Deutschland bereits etablierten und in Österreich neuerdings geltenden, kommen. Doch nach aktueller Planung gilt es nicht für alle Einwegverpackungen. Wann und wofür Einwegpfand auf den Kanaren geplant ist:

Warum wollen die Kanaren den Einweg-Pfand einführen?

Die Kanarischen Inseln haben Container für die Sammlung von Plastikmüll verteilt. Als Berechnungsgrundlage diente die Hochrechnung, dass jeder Einwohner pro Jahr 14 Kilogramm Leichtverpackungsmüll erzeugt.

Allerdings wird inzwischen davon ausgegangen, dass pro Kopf und Jahr etwa 34 Kilo Plastikmüll auf den Kanaren entstehen. Das erklärt die oft stark überfüllten Müll-Sammelstellen, insbesondere in Ballungsgebieten und Innenstädten.

Spanien möchte eine Recyclingquote von 70 Prozent erreichen, liegt tatsächlich jedoch nur im unteren Mittelfeld des EU-Vergleichs. Am besten läuft es in der Schweiz, die bei der Müllverwertung mit in die EU gezählt wird. Dort werden bis zu 100 Prozent des Verpackungsmülls recycelt.

Es folgt Schweden mit 99, vor Österreich mit 63 Prozent. In Deutschland werden 62 Prozent des Verpackungsmaterials wiederverwertet und in Belgien 58 Prozent. Die Niederlande schaffen es mit 51 Prozent knapp über die Hälfte.

Wofür gilt der Einweg-Pfand auf den Kanaren?

Um sich vom zehnten Platz (41,2 Prozent) nach oben zu arbeiten, will Spaniens Ministerium für den ökologischen Wandel daher nun auch auf ein Einwegpfand-System setzen:

Künftig sollen dann Plastikflaschen sowie Getränkedosen und -kartons mit einem Fassungsvermögen von weniger als drei Litern mit einem Pfand belegt werden. Dies soll vorerst für Wasser, Erfrischungsgetränke und Bier gelten. Damit sind die gängigen großen Trinkwasserbehälter, die meist in Fünf- und Acht-Liter-Gebinden verkauft werden, vorerst ausgenommen.

Wann kommt der Einwegpfand auf den Kanaren?

Die neue Regelung soll ab November 2026 gelten und so die bisher schlechte Recyclingquote kleiner Behälter deutlich erhöhen. Dass noch gut anderthalb Jahre Zeit bis zum Start bleiben, liegt auch daran, dass viele Supermärkte auf den Kanarischen Inseln mit vielen neuen Umweltvorgaben konfrontiert sind. Allein im vergangenen Jahr berichteten Branchenverbände von 444 zusätzlichen Vorschriften.

Viele Hersteller hatten längere Vorlaufzeiten gefordert. Diese wurden jedoch vom zuständigen Ministerium abgelehnt. Nachdem in den 1980er-Jahren sogar das Mehrwegpfand-System abgeschafft wurde, wolle man nun einen großen Schritt nach vorn machen. Im Raum steht zum Start ein Pfand von zehn Cent pro Behälter.


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Über den Autor

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Johannes Bornewasser

Johannes Bornewasser ist Gründer und Herausgeber von Teneriffa News. Er hat zudem die redaktionelle Verantwortung inne. Zum Autorenprofil von Johannes Bornewasser.


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