Die Kanarischen Inseln sind Spaniens Organspender Nummer eins. Das zeigen die Daten zum abgelaufenen Jahr 2023. Darin wurden fast ein Drittel mehr Organspenden durchgeführt als 2022.
Das teilte das Gesundheitsministerium der Kanarischen Inseln mit. Demnach sind auf den Kanarischen Inseln pro Einwohner deutlich mehr Menschen als Organspender registriert als in allen anderen Regionen des Landes.
Zusätzlich zur hohen Quote kommt, dass die Kanarischen Inseln für Organspenden ausgelegt sind. Dabei teilen sich die Krankenhäuser die Arten von Transplantationen auf. Dass die Inseln so viele Organspender zählen, liegt auch an einer grundlegend anderen Gesetzgebung als beispielsweise in Deutschland.
Organspenden auf den Kanaren klar zwischen Krankenhäusern verteilt
Im vergangenen Jahr sind auf den Inseln 227 Organtransplantationen durchgeführten worden. Davon entfielen 167 auf Nierentransplantationen, 29 auf Lebertransplantationen, 21 auf Herztransplantationen, sechs auf Lungentransplantationen und vier auf Pankreas-Transplantationen.
Während die Lebertransplantationen im Universitätskrankenhaus Nuestra Señora de Candelaria auf Teneriffa durchgeführt wurden, ist Gran Canarias Universitätskrankenhaus Dr. Negrin auf Herz- und Lungentransplantationen spezialisiert.
Bauchspeicheldrüsen werden unterdessen im Universtitätsklinikum HUC auf Teneriffa transplantiert und Nieren im Universitätskrankenhaus Materno-Infantil auf Gran Canaria.
Kanaren bei Organspenden top
Seit auf den Kanarischen Inseln mehr Organe transplantiert werden können, sanken die Wartezeiten und Aufenthalte betroffener Kanaren-Einwohner in Kliniken fernab der Heimat deutlich.
Die Kanaren verzeichnen 53,63 Organspender pro eine Million Einwohner. Der spanische Landesdurchschnitt liegt hingegen bei nur 48,9 Organspendern. In Deutschland sind es 11,4 Organspender pro Million Einwohner.
Spanisches Gesetz sieht Organspenden als normal vor
Spaniens Organspende-Gesetz gilt als progressivstes in Europa. Denn dort herrscht das Widerspruchs-Modell. Während beispielsweise in Deutschland explizit ein Organspende-Ausweis beantragt werden muss, gilt in Spanien jeder Mensch als potenzieller Organspender – so lange er nicht explizit widerspricht.
Auch die Logistik bei Transplantationen ist in Spanien besser organisiert. Das liegt auch daran, dass in jeder größeren Klinik Teams auf Organspenden spezialisiert sind. Auch dürfen in Spanien Organe bereits nach dem Herztot und nicht wie in anderen Ländern erst nach dem Hirntod entnommen werden.
Kommentare zu:
Kanaren bei Organspenden landesweit führend – auch daran liegt’s
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