In Spanien gibt es wieder mehr Gewalt gegen Frauen. Das zeigt die jüngste Erhebung. Demnach stieg die Zahl der Fälle um 8,3 Prozent. Die Kanarischen Inseln liegen in der Statistik über dem Landes-Durchschnitt.
Fast zwei von 1000 Frauen auf den Kanarischen Inseln werden Opfer geschlechtsspezifischer Gewalt. Das zeigen die jüngsten Zahlen. Damit sind die Kanaren die Autonome Gemeinschaft mit dem zehntschlechtesten Wert.
In Spanien kommen auf 1000 Frauen durchschnittlich 1,5 Fälle geschlechtsspezifischer Gewalt. 32.644 von ihnen haben im vergangenen Jahr Hilfe nach einer Misshandlung durch ihren Partner erhalten. Dabei handelte es sich um vorsorgliche Maßnahmen bis hin zur Schutzanordnung.
Wie das Nationale Statistik-Institut INE am Mittwoch mitteilte, würden alle Arten von Gewalt in die Statistik einfließen. Im Wesentlichen seien das körperliche und psychische Gewalttaten.
Gewalt gegen Frauen: Melilla schneidet in Spanien am schlechtesten ab
Die Autonome Gemeinschaft mit der höchsten Zahl weiblicher Gewaltopfer sei Andalusien mit 7417 Gewalttaten. Es folgen Valenciana mit 5007 und Madrid mit 3062 Fällen.
Die höchste Rate pro 1000 weiblichen Anwohnerinnen ab 13 Jahren wurde unterdessen in Melilla gemeldet. Dort lag sie bei 3,7. Es folgen La Rioja mit 2,6 und die Balearen mit 2,3.
33.209 Männer wurden im vergangenen Jahr wegen geschlechtsspezifischer Taten gegen Frauen angezeigt. Die Zahl der Verfahren stieg um vier Prozent auf 97.616.
Nur gut ein Viertel davon war zivilrechtlicher Natur, wobei es sich oft um Sorgerechts- und Unterhaltsforderungen handelte. Die häufigsten strafrechtlichen Maßnahmen waren Kommunikations- und Näherungsverbote gegen übergriffige Männer.
In Spanien wurden die EU-weit umfassendsten und fortschrittlichsten Gesetze gegen geschlechtsspezifische Gewalt erlassen. Dennoch kommt es weiterhin Jahr für Jahr zu vielen Gewalttaten und Morden.
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Kanaren bei Gewalt gegen Frauen wieder über Landes-Durchschnitt
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