Bisher ist die Zunahme leicht. Der Karneval könnte das ändern. Denn auch ohne Fiestas haben die Kanarischen Inseln bereits zuvor in den vergangenen vier Wochen steigende Fälle akuter Atemwegserkrankungen registriert.
Der aktuelle Bericht des kanarischen Gesundheitsministeriums zeigt, dass die Inzidenz leichter akuter Atemwegserkrankungen einen Wert von 823,9 Fällen pro 100.000 Einwohner erricht hat. Damit liegen die Kanaren sogar um 35,2 Fälle über dem nationalen Durchschnitt.
“Es ist ein diskreter Anstieg”, sagt Álvaro Torres. Der Leiter der Abteilung Epidemiologie der Generaldirektion für öffentliche Gesundheit der Kanarischen Inseln meint damit die Veränderung von 736,1 auf 823,9 in den vergangenen Wochen. Das entspricht einer Zunahme um 87,8 Fälle pro 100.000 Einwohner.
Besonders Kleinkinder leiden auf den Kanaren unter Atemwegs-Infektionen
Der Blick auf die Altersgruppen zeigt, dass derzeit insbesondere Kleinkinder betroffen sind. Der Bericht zeigt einen Anstieg der Inzidenz auf einen Wert von 4097 bei Kindern im Alter bis 4 Jahre. Damit übertrifft die Zahl nochmal den bereits hohen Wert aus dem Dezember.
Den nächsthöheren Wert erreicht direkt die nächste Altersgruppe der 5- bis 14-Jährigen. An dritter Stelle kommen dann Personen über 79-Jahre.
Torres sagt, dass bislang nicht die vollen Daten bei Minderjährigen in das System eingegangen seien. Dies wurde nun korrigiert, so dass der Blick auf die Daten genauer wurde. Das Fazit des Experten: “Man konnte immer sehen, dass viele Kinder betroffen waren”, sagt er. “Jetzt ist die genaue Zahl bekannt. Und es gibt demnach mehr RS-Viren bei Kindern als bei Erwachsenen.”
Auch Influenza steigt auf den Kanaren und in Spanien allgemein leicht
Ähnliches gilt aktuell auch für die Grippe. Torres sagt dazu, dass die Influenza Typ B zunehme. Laut dem nationalen Bericht steigt die Welle der Influenza-B-Viren nun seit Wochen langsam, dabei jedoch kontinuierlich.
Spanienweit liegt die Gripperate in der Primärversorgung bei 243,6 Fällen pro 100.000 Einwohner. Das bedeutet eine Zunahme um 41,5 im Vergleich zur Vorwoche. Nach Altersgruppen sind auch dabei Kleinkinder mit 854 Fällen pro 100.000 Einwohner am stärksten betroffen.
Die Grippe hatte mit einer Inzidenz von 244,6 in der zweiten Dezemberwoche ihren Höhepunkt erreicht. Daraufhin ging die Rate bis zum Jahresende zurück. Seitdem wird jedoch wieder “ein progressiver Anstieg der Inzidenz beobachtet”. Doch auch dieser konzentriere sich aktuell hauptsächlich auf Babys und Kleinkinder.
Schwere Atemwegserkrankungen bleiben auf niedrigem Niveau
Die neue Überwachungsstrategie gibt zwar genauere Daten über die Infektionen preis, eine Überwachung der Todesfälle gebe es hingegen wie vorher nicht. Laut Torres seien das “aus Sicht der öffentlichen Gesundheit keine relevanten Daten, da die damit verbundene Sterblichkeit sehr gering war”, sagt der Experte. Demnach handelte es sich um “20 bis 30 Fälle pro Jahr”.
Dagegen nehmen landesweit die Krankenhausaufenthalte in der dritten Woche in Folge zu. Davon betroffen seien insbesondere die Über-79-Jährigen. Die Inzidenz schwerer Atemwegsinfektionen ist mit 6,4 Fällen pro 100.000 Einwohner hingegen die niedrigste der Saison.
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