Es soll “Erkrankungen und einer Erhöhung der Gesundheitsausgaben vorgebeugt werden”. Dazu erhöhen die Kanarischen Inseln die Mehrwertsteuer auf verschiedene Getränke. Sportliche Aktivitäten werden dagegen günstiger. Und das ist noch nicht alles.
Die “Allgemeine Indirekte Steuer der Kanarischen Inseln”, kurz IGIC, ist auf den Kanaren das Pendant zur Mehrwertsteuer auf dem Festland. Sie liegt im Normalsatz bei sieben Prozent – und ist damit verhältnismäßig niedrig angesetzt. Denn auf dem Festland beträgt die Mehrwertsteuer 21 Prozent. Auf diese Weise will Spanien der deutlich niedrigeren Kaufkraft auf den Kanarischen Inseln gerecht werden.
Für die IGIC gibt es zahlreiche Ausnahmen. So wurde sie beispielsweise für Lebensmittel gesenkt. Davon profitiert haben auch weniger gesunde Nahrungsmittel. Und das soll nun korrigiert werden. Im Gegenteil werden sogar gesunde Dinge und manche Waren günstiger:
Kanaren verändern die Mehrwertsteuer
Dienstleistungen im Bereich Sport sollen profitieren. Und so wird die IGIC auf Sport-Unterricht wie Yoga oder Pilates gesenkt. Die kanarische Steuer sinkt vom Normalsatz auf drei Prozent.
Anders ist es beim Umweltschutz. Daher werden Feuchttücher, aber auch ihre trockenen Pendants, teurer. Der Steuersatz lag bisher bei drei Prozent und steigt nun zurück auf den Normalsatz.
Lieferdienste auf den Kanaren werden teurer
Bei gelieferten Speisen, die in Einwegverpackungen ausgefahren werden, gilt nun ebenfalls der normale Steuersatz. Ebenso für dabei ausgelieferte Getränke. Es spielt dann auch keine Rolle, ob es sich um regionale und gesunde Produkte handelt.
Dafür profitiert die Viehzucht. Denn die zeitlich begrenzte Steuererleichterung auf zur Zucht nötige Waren wird verlängert. Damit bleibt der Steuersatz für diese Ausnahme vorerst bei Null Prozent. Schutzausrüstungen, beispielsweise feuerfeste Kleidung, Helme oder Sicherungsseile, bleiben steuerlich erleichtert.
Etwas verwirrend sind die Änderungen beim Mehl. Denn ein Steuersatz von Null Prozent gilt für Mehle für den menschlichen Verzehr, während Brotmehl nun mit drei Prozent besteuert wird. Dafür liegt der Steuersatz für laktosefreie Milch nun bei Null Prozent.
Energydrinks werden nochmal teurer
Viele Softdrinks steigen erneut im Preis. 2024 stieg die IGIC für entsprechende Getränke erst von drei auf fünf und 2025 nun auf sieben Prozent. Dies gilt für Energydrinks und koffeinhaltige gesüßte Getränke. Bei Limonaden mit Süßstoff-Anteil sind es fünf Prozent.
Damit soll ein abschreckender Effekt hergestellt werden. Die Politik auf den Kanarischen Inseln möchte die Menschen zu gesünderer Ernährung und mehr Bewegung bringen, um die Gesundheitsausgaben zu reduzieren. Zu teuer sollen diese Getränke hingegen auch nicht werden, da der Markt im vergangenen Jahr 488 Millionen Euro zur Bruttowertschöpfung der Kanaren-Wirtschaft beigetragen hatte.
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Kanaren ändern Mehrwertsteuer: Softdrinks werden teurer, Sport günstiger
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