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Jugend-Arbeitslosigkeit auf den Kanaren sinkt – doch bleibt zu hoch


Die Unter-25-Jährigen auf den Kanarischen Inseln stehen vor einer ungewissen Zukunft. Die jüngsten Maßnahmen gegen Jugend-Arbeitslosigkeit haben gegriffen. Dennoch bleibt der Wert weiterhin zu hoch.

Von Juan Martín – zuletzt aktualisiert: – Lesedauer: 3 Minuten 0 Leserkommentare bei Teneriffa News

Die Zukunft der kanarischen Wirtschaft hängt auch an den Aussichten für die junge Generation. Das erkannte die regionale Politik schon vor Jahren und begann damit, Programme gegen die europaweit historische Jugend-Arbeitslosigkeit zu schaffen. Mit Erfolg.

Die jüngste Umfrage zum Arbeitsmarkt auf den Kanarischen Inseln zeigt einen Wert von 36,4 Prozent Arbeitslosigkeit bei den Unter-25-Jährigen. Das ist deutlich weniger als noch vor vier Jahren. Doch weiterhin mehr als im Rest des Landes. Und so bleibt für viele junge Erwachsene weiterhin nur der Weg, die Kanaren für eine bessere Zukunft zu verlassen.

Auch die nationale Zahl von rund 30 Prozent Jugend-Arbeitslosigkeit ist laut Experten weiter zu hoch. Dennoch sehen Sie den grundsätzlichen Erfolg. “2013 lagen wir bei fast 70 Prozent – sieben von zehn”, sagt die zuständige Ministerin für Wirtschaft und Beschäftigung der Regierung der Kanarischen Inseln, Elena Máñez. Auch sie sagt, dass es sich dabei nur um einen Zwischenschritt handeln könne.

Jugendarbeitslosigkeit auf den Kanaren sinkt stark

In den kommenden Jahren werde sich entscheiden, ob der eingeschlagene Weg richtig war. Allerdings betont die Ministerin auch, dass nicht alles auf politisches Handeln zurückzuführen sei. So habe die Pandemiezeit zusätzliche Probleme auf den Arbeitsmarkt gebracht.

Der Blick auf die Altersgruppen zeige, dass externe Einflüsse alle Altersgruppen gleichermaßen beträfen. Allerdings sei der Ausschlag bei jungen Menschen besonders stark. Ebenfalls stärker betroffen seien grundsätzlich Frauen und ältere Menschen

Allerdings, gilt das in beide Richtungen. Der Dekan der Hochschule für Politikwissenschaften und Soziologie der Kanarischen Inseln, Josué Gutiérrez, sagt, dass diese Gruppen bei Verbesserungen ebenfalls dem Trend folgen würden.

Wahlkampfjahr 2023 lässt Kanaren-Politik Erfolge stärker betonen

Noch 2019 lag die Arbeitslosen-Quote der Unter-25-Jährigen bei rund 45 Prozent. Verglichen mit damals sank die Quote deutlich. “Es sind zehn Punkte weniger. Wenn man sich die registrierte Arbeitslosigkeit anschaut, gibt es 10.000 junge Menschen weniger, die eine Beschäftigung suchen”, sagt Gutiérrez.

Im Wahlkampfjahr 2023 laden solche Werte dazu ein, sich selbst zu gratulieren. Doch auch Máñez weiß, dass es wichtig sei, “mit aller Vorsicht” auf die Situation zu blicken. Denn auch die Ministerin sieht ein, dass der Arbeitsmarkt und seine Auswirkungen “komplex” seien.

Experte: Stellenwert der Arbeit bei jungen Leuten geringer

Steuererleichterungen und Hilfen aus Brüssel hätten dazu beigetragen, dass Haushalte unüberschaubarer geworden seien. Gutiérrez spricht von einer “fiktiven Realität”. Und so bestehe “eine große Schuld, von der nicht bekannt ist, wie sie beglichen wird”.

Trotz aller Vorsicht, mit der auf die aktuelle Entwicklung geblickt werden muss, sehen alle Beteiligten einen deutlich verbesserten Status quo. Auch Esther Martín von der Gewerkschaft CCOO Canarias sieht positive Zeichen. So sei inzwischen jeder zweite unterzeichnete Arbeitsvertrag unbefristet. Auch das sei ein Anreiz für junge Menschen, dem Archipel treu zu bleiben.

Allerdings sei Arbeit längst nicht mehr das wichtigste Thema für junge Menschen, sagt Gutiérrez. Die nachkommende Generation habe auch durch neue Technologien die Freiheit, Arbeit als Mittel zum Zweck zu sehen und die Freizeit dazwischen stärker zu genießen. Und dabei wiederum haben die Kanarischen Inseln zumindest keinen Standort-Nachteil.


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Juan Martín ist Redakteur bei Teneriffa News. Zum Autorenprofil von Juan Martín.

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