Login für Mitglieder   |   jetzt Mitglied werden

Hotel-Streiks zu Ostern: Politik versinkt in Schuldzuweisungen


Parteipolitik statt inhaltlicher Diskussion? Die Kritik an der Kanaren-Politik wächst, während die Arbeiter der Inseln auf die Straße gehen.

Von Johannes Bornewasser – letzte Änderung: – Lesedauer: 2 Minuten – 0 Leserkommentare bei Kanaren News

Kurz nach dem Start des Streiks in der Hotel- und Gastronomiebranche auf Teneriffa, La Palma, El Hierro und La Gomera mehrt sich Kritik an der Regierung der Kanarischen Inseln. Besonders scharf äußerten sich Vertreter der PSOE. Doch die wiederum wird jetzt von der Coalición Canaria angegangen.

Während die PSOE dem regionalen Kabinett vorwirft, die Verhandlungen mit den Gewerkschaften fahrlässig vernachlässigt zu haben, betont die Coalición Canaria die Notwendigkeit einer „nützlichen Politik“, die auf konkreten Lösungen statt auf Partei- und Symbolpolitik beruhe.

Die sozialistische Partei PSOE sieht im Verhalten der Kanaren-Regierung ein Scheitern in der Konfliktvermeidung. Der Vorwurf lautet, dass es bislang keine Gespräche mit den Gewerkschaften gegeben habe, obwohl der Streik schon seit Wochen angekündigt war. Jetzt folgen Vorwürfe:

Parteipolitik nach Tourismus-Streik auf den Kanaren

Die PSOE wirft Kanaren-Präsident Fernando Clavijo und Tourismusministerin Jessica de León vor, untätig geblieben zu sein, obwohl sich ein Arbeitskampf mit erheblichen wirtschaftlichen Auswirkungen abzeichnete. Nach Einschätzung der Partei kommt die Eskalation nicht überraschend, sondern sei eine direkte Folge politischen Desinteresses.

Auch aus der Regierungskoalition selbst kommt Kritik. Die Coalición Canaria, derzeit in einer Allianz mit der konservativen Partido Popular, betont, dass die Probleme der Beschäftigten im Tourismussektor nur durch ernsthafte Gespräche gelöst werden könnten.

Sprecher der Partei forderten, dass man aufhören müsse, politische Gegner zu beschuldigen, und stattdessen eine „nützliche Politik“ für die Menschen auf den Kanaren betreiben solle. Ziel müsse es sein, einen Ausgleich zwischen wirtschaftlichen Interessen der Hotelbetriebe und den Arbeitsbedingungen der Angestellten zu finden.

Besonders im Fokus steht die Forderung der Beschäftigten nach besseren Arbeitsbedingungen höheren Löhnen und kürzeren Arbeitszeiten. Die Gewerkschaften fordern dazu seit Monaten einen Branchentarifvertrag, der den hohen Belastungen des Sektors Rechnung trägt.

Streik trifft Kanaren-Tourismus zur wichtigsten Zeit

Der Konflikt trifft die Branche ausgerechnet zur mit stellenweise 95 Prozent Auslastung wichtigsten Zeit. Damit drohen dem mit etwa 40 Prozent des Bruttoinlandsprodukts wichtigsten Wirtschaftsmotor herbe finanzielle Einbußen.

Die Politik ist zudem um einen Image-Schaden besorgt. Die Gewerkschaften betonen derweil, dass es sich um einen legalen und legitimen Protest handle, der auf strukturelle Missstände aufmerksam mache.

Immerhin: Auf den östlichen Inseln konnte der Streik in letzter Sekunde abgewendet werden. Und auch im Westen distanzierte sich bereits die erste Gewerkschaft von den Streiks. eine Lösung gilt daher als Frage der Zeit.


Für Sie ausgewählt

Kanaren Kleinanzeigen>>> Jetzt alle Anzeigen mit Bildern ansehen & kostenlos inserieren.

Über den Autor

Hotel-Streiks zu Ostern: Politik versinkt in Schuldzuweisungen


Johannes Bornewasser

Johannes Bornewasser ist Gründer und Herausgeber der Kanaren News. Er hat zudem die redaktionelle Verantwortung inne. Zum Autorenprofil von Johannes Bornewasser.

Ihre Meinung

Kommentare zu:

Hotel-Streiks zu Ostern: Politik versinkt in Schuldzuweisungen


Die Kommentar-Funktion steht exklusiv unseren Abonnentinnen und Abonnenten zur Verfügung. Hier finden Sie unsere Angebote. Wenn Sie bereits einen Account haben, können Sie sich hier einloggen.

Newsletter-Hinweis
Jetzt Gratis-Newsletter bestellen:
Sterne  99,6% zufriedene Leser!