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“Gold der Landwirtschaft”: Kanaren wollen künftig Kakao produzieren


Die Kanarischen Inseln wollen eine Diversifizierung der Landwirtschaft erreichen. Geplant ist der Anbau von Kakao. Denn er hat viele Vorteile.

Von Johannes Bornewasser – zuletzt aktualisiert: – Lesedauer: 3 Minuten – 0 Leserkommentare bei Kanaren News

Kakao gilt als das “Gold der Landwirtschaft”. Und die Kanarischen Inseln prüfen seinen Anbau. Denn die Bedingungen auf dem Archipel gelten als gut. Der Anbau der Pflanze birgt im Vergleich zur bisherigen Landwirtschaft einige Vorteile.

Das Ziel der Kanaren bestehe allerdings nicht darin, die bisherige Landwirtschaft komplett umzukrempeln. Vielmehr wolle man zunächst eine “kleine”, dabei jedoch “hochwertige” Produktion – insbesondere für den lokalen Markt – erzielen.

Hinter dem Vorhaben verbirgt sich ein Projekt unter dem Namen CAIA. Es wird von der Regional-Regierung über das Kanarische Institut für Agrarforschung (ICIA) gefördert. Und mit ihm einher geht auch eine nähere Analyse der auf dem Archipel produzierten Kaffeesorten.

Kanaren haben bereits Kakao-Pflanzen

Die Idee entstand, da auf dem Archipel bereits rund 150 Kakao-Pflanzen wachsen. Sie stehen an unterschiedlichen Orten und gedeihen dort auch verschieden. Hinzu kommt der Preis pro Tonne Kakao. Denn der verdreifachte sich im vergangenen Jahr.

Zurückzuführen ist der Preiseffekt auf Schädlinge und Regenfälle, die die Ernte in der Elfenbeinküste und Ghana, zwei der Hauptanbaugebiete, beeinträchtigten. Da die Kanarischen Inseln ähnliche Bedingungen wie diese Gebiete aufweisen, könnte dort für Ersatz gesorgt werden.

Auf Teneriffa und El Hierro gibt es bereits Kakao

Bei Valle de Guerra im Norden von Teneriffa wachsen bereits 81 Kakao-Pflanzen. Doch sie sind jung und tragen entsprechend noch wenig Früchte. Auf El Hierro ist das anders. Mit bis zu 20 Jahren sind die Pflanze dort etwa doppelt so alt. Und sie tragen schon jetzt viele Früchte.

Die Bedingungen auf El Hierro scheinen ideal zu sein. Das sieht auch ICIA-Agronom Alfonso Morera so. Er rechnet damit, dass sich die Gewächse problemlos an die etwas unterschiedlichen Bedingungen auf den Kanaren anpassen können.

Entsprechend läuft das einhergehende Programm auch über drei Jahre. Erst seit fünf Monaten wird an dem Thema gearbeitet. Am Ende dieses Zeitraums stehen auf den Kanaren bestenfalls konkrete Pläne zum Anbau der Kakao-Pflanzen. Und auch für weitere Gewächse.

Kakao braucht weniger Wasser als Bananen

Ein großer Vorteil der Pflanzen besteht in ihrem Wasserverbrauch. Dieser liege etwa 20 Prozent unter dem der Bananenpflanze. Und die Forschenden sind sich sicher, dass sie mit einigen Optimierungen auch etwa die Hälfte des Wasserverbrauchs der bisher beliebtesten Frucht der Kanaren erreichen können.

Problematisch sei hingegen, dass den Kanaren die Erfahrung fehle. Nur etwa fünf Millionen Kakao-Bauern gibt es weltweit. Und sie haben ihr Wissen über Generationen weitergegeben. Vielen genügt ein kurzer Blick und sie wissen alles über Reifegrad und Gesundheitszustand ihrer Pflanzen. Die kanarischen Bauern starten hingegen bei Null.

Kanaren wollen Landwirtschaft diversifizieren

Dennoch wollen die Kanaren den Versuch wagen. Ohnehin bestehe das Ziel nicht darin, die Banane zu verdrängen, sondern einen Zusatz-Anbau zu ermöglichen. Es gehe um die Diversifizierung der bisherigen Landwirtschaft, heißt es seitens der Projektgruppe.

Für sie stellt vor allem der Klimawandel eine Gefahr für die Landwirtschaft der Kanarischen Inseln dar. Entsprechend müssen Antworten gefunden werden, heißt es: “Wir müssen die Nutzpflanzen viel agrarökologischer betrachten als bisher, um sie auch in Zukunft erhalten zu können.”

Die Inseln sehen in Kakao und Kaffee Lösungen für die Herausforderungen der kommenden Jahre und Jahrzehnte. Entsprechend groß ist die Hoffnung, die viele Landwirte und die Kanaren-Regierung in die Forschung der Projektgruppe setzen.


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Über den Autor

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Johannes Bornewasser

Johannes Bornewasser ist Gründer und Herausgeber der Kanaren News. Er hat zudem die redaktionelle Verantwortung inne. Zum Autorenprofil von Johannes Bornewasser.

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