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Erdbeben auf den Kanaren: Experten über Hintergründe einig


Von Johannes Bornewasser – zuletzt aktualisiert: – Lesedauer: 3 Minuten 0 Leserkommentare bei Teneriffa News

Die von der kanarischen Regierung einberufene Experten-Kommission ist schnell zu einem Ergebnis gekommen: Die jüngsten seismischen Aktivitäten zwischen Teneriffa und Gran Canaria seien tektonischen Ursprungs. Wir erklären die Hintergründe und warum die Verantwortlichen so sensibel reagiert haben.

Am Freitag hatte die Erde auf Teneriffa und Gran Canaria gebebt. Seit langem war es mit 4,2 das erste Erdbeben jenseits der Vierermarke auf der Richterskala. Am Samstag und Sonntag gab es jeweils kleine Nachbeben. In der Folge hatte die kanarische Regierung einen Sonderplan aktiviert. Einen ausführlichen Bericht zu den Vorgängen finden Sie hier.

Der Sonderplan für Katastrophenschutz und Notfallvorsorge bei Vulkan-Risiken, kurz “Pevolca”, sieht unter anderem vor, dass eine Experten-Kommission einberufen wird, um die Hintergründe solcher Erdstöße zu erörtern. Diese hat inzwischen unter dem Vorsitz der stellvertretenden Umweltministerin der Kanarischen Regierung, Blanca Pérez, getagt.

Erdbeben auf den Kanaren: Was die Experten sagen

Gemeinsam mit dem Generaldirektor für Sicherheit und Notfälle, Nazaret Díaz, dem Insel-Präsident Teneriffas, Carlos Alonso, sowie Vertretern verschiedener nationaler und regionaler Wissenschafts-Einrichtungen wurde das jüngste Phänomen diskutiert. Am Ende der Kommission war sich die Expertenrunde einig: Bei dem Erdbeben habe es sich nicht um einen vulkanischen Ursprung gehandelt. Die Beben seien viel mehr tektonisch begründet.

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Die Direktorin des Instituto Geográfico Nacional (IGN), María José Blanco, erklärte ergänzend, dass die Erdbebenserien mit dem zuletzt stärksten Beben am 9. Mai 1989 begonnen hätten. Seither gelten kleinere Bewegungen in dem Gebiet zwischen Teneriffa und Gran Canaria als normal.

Erde unter den Kanaren immer in Bewegung

Der Erdstoß im Jahr 1989 hatte die Stufe 5,2 erreicht und lag damit um genau einen Punkt auf der Richterskala höher als das jüngste Beben vom Freitag. Durch den dekadischen Logarithmus der Skala bedeutet ein Anstieg um einen Punkt den zehnfachen Effekt. Während also am Freitag die Erde für rund eine Minute für viele Inselbewohner insbesondere im Süden Teneriffas spürbar war, konnte sich dem Beben vor rund 30 Jahren kaum ein einziger Einwohner der Kanaren-Insel entziehen.

Mit Blick auf die jüngsten Entwicklungen fügte der Leiter des vulkanischen Instituts der Kanarischen Inseln, Luca D’Avria, hinzu, dass auch alle bisherigen Forschungen seiner Einrichtung einen seismischen Ursprung als Begründung nahe legten. In der Region würden ähnliche Erdbewegungen beinahe täglich stattfinden. Sie seien bisher alle stets als tektonisch eingestuft worden. Laut D’Avira gebe es auf dem kanarischen Archipel neben der vulkanischen Aktivität auch seismische Störungen zwischen einzelnen Inseln.

Darum hat die Kanarische Regierung die Experten einberufen

Dass die Kanarische Regierung nach dem jüngsten Erdstoß um eine Aufarbeitung gebeten hatte, liegt neben der lange Zeit nicht erreichten Stärke der Erdbewegung auch in einem gut ausgereiften Präventiv-Plan begründet. Immerhin sind die Kanarischen Inseln durch Vulkanausbrüche vor vielen Millionen Jahren überhaupt erst entstanden. Und viele der Vulkane gelten als noch aktiv.

Der bekannteste Vertreter dieser Art ist der Teide auf Teneriffa. Er ist der mit 3715 Metern (nicht 3718 Meter – alle Infos zu diesem Irrtum finden Sie hier) höchste Vulkan Spaniens. Bei vielen dieser aktiven Vulkane werden Ausbrüche sogar eines Tages erwartet. Ein solcher würde sich Experten zufolge jedoch weit vorher ankündigen. Konkrete Anzeichen für einen Ausbruch in nächster Zeit gebe es den Wissenschaftlern zufolge ausdrücklich nicht.

Erdbewegungen zwischen den Kanaren sorgen für skurrile Effekte

Ein spannender Effekt rund um die vulkanische und geologische Aktivität der Kanarischen Inseln wurde erst vor wenigen Monaten entdeckt. Demnach wird Teneriffa von Gran Canaria sukzessive “angezogen”. Was es mit diesem skurrilen Phänomen genau auf sich hat, erklären wir Ihnen hier:

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Johannes Bornewasser ist Gründer und Herausgeber von Teneriffa News. Er hat zudem die redaktionelle Verantwortung inne. Zum Autorenprofil von Johannes Bornewasser.

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