“Nur für Nicht-Residenten”, steht im Wohnungs-Inserat. Vermieter auf den Kanarischen Inseln wenden sich immer öfter und immer deutlicher an kaufkräftigere Ausländer. Das sorgt für Frust bei Einheimischen.
Das durchschnittliche Einkommen ist das zweitniedrigste in Spanien. Zugleich steigen die Mieten auf den Kanaren in Sphären, die sonst nur reiche Regionen kennen und bezahlen können.
Innerhalb von fünf Jahren sind die Mieten auf den Kanarischen Inseln um rund 40 Prozent gestiegen. Das geht aus einer Auswertung des Kanarischen Statistikinstituts ISTAC hervor. Und das führt zu immer absurderen Mietgesuchen. So ist dort beispielsweise folgendes zu lesen:
Kanaren: Wohnungen nur für Ausländer
“WICHTIG!!!! AUF WUNSCH DES EIGENTÜMERS KEINE ANWOHNER”, steht in einer Anzeige. Vermietet wird eine Wohnung mit 70 Quadratmetern in Los Realejos im Norden von Teneriffa. Fällig werden für die Wohnung 700 Euro plus Nebenkosten. Doch eben nur von auswärtigen Interessenten.
Und damit ist die Wohnung sogar vergleichsweise günstig. Denn die durchschnittliche Miete auf den Kanaren liegt inzwischen bei 1200 Euro pro Monat. Spanienweit wird durchschnittlich weniger fällig: 2020 waren es noch 898,34 Euro, inzwischen liegt der Preis national bei 1125 Euro.
Einheimische bleiben länger bei der Familie
Aufgrund der höheren Kaufkraft vieler ausländischer Mieter richten sich Anbieter immer öfter an Besucher der Kanarischen Inseln. Das hat zur Folge, dass Einheimische immer länger im Elternhaus verbleiben. Alternativ ziehen sie aufs Land oder in Wohngemeinschaften.
Wohnungen, die “nur für Nicht-Residenten” vermietet werden, sorgen daher für Frust. Und der lässt die zunehmende Ablehnung des aktuellen Massentourismus-Kurs weiter steigen. Zuletzt hatte sich das auf Teneriffa in einem geschmacklosen Graffito entladen. Dazu gibt es zunehmend mehr Demonstrationen gegen den aktuellen Kurs der Kanaren-Politik.
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Kommentare zu:
Empörung auf Teneriffa: Wohnung “nur an Ausländer” zu vermieten
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