Es war ein zuvor undenkbarer Rekord: Die Kanaren haben 52,8 Millionen Passiere binnen eines Jahres angefertigt. Das weckt Begehrlichkeiten. Die Kanaren fordern Investitionen in ihre Flughäfen. Damit sollen noch mehr Menschen noch schneller umgeschlagen werden können.
Aena, der spanische Flughafenbetreiber, folgt dem Ruf. Er verdient mit jedem einzelnen Passagier. Entsprechend ist es für Aena und seine Aktionäre ein einfaches Rechenmodell. Und das hat nun konkrete Ergebnisse geliefert: Eine Milliarde Euro soll in die acht Flughäfen der Kanarischen Inseln investiert werden.
Das teilte der Präsident der Kanarischen Inseln, Fernando Clavijo, nach einem Treffen mit Aena-Chef Maurici Lucena mit. Damit sorgt eine historische Investition für die Grundlage, weitere historische Passagier-Rekorde schreiben zu können. Und das planen beide Parteien:
Kanaren-Airports werden deutlich erweitert
Die Rekord-Summe soll innerhalb von fünf Jahren investiert werden. Damit würde Aena in der Hälfte der Zeit doppelt so viel in die Kanaren-Airports stecken wie zuletzt. Für den Direktor der kanarischen Flughafengruppe, Luis López Chapí, ist das ein “historischer” Erfolg.
Der Löwenanteil dieser Investitionen soll in Teneriffas Süd-Flughafen gesteckt werden. 550 Millionen Euro sind dort eingeplant. Weitere 250 Millionen Euro sollen Erweiterungen an Teneriffas Nord-Flughafen finanzieren und etwa 140 Millionen Euro den Airport auf Lanzarote unterstützen.
Alle drei Flugplätze gelten als an ihren Kapazitätsgrenzen angelangt. Teneriffas Nord-Flughafen fertigte zuletzt sogar mehr Passagiere ab, als er eigentlich kann und darf. Der Plan: Die Abfertigungsgeschwindigkeit und das Service-Level sollen gesteigert werden. Mit anderen Worten: Es sollen mehr Menschen auf die Kanarischen Inseln reisen können als ohnehin schon.
Auf Lanzarote waren 8,7 der neun Millionen möglichen Passagiere abgefertigt worden und auf Teneriffas kleinerem Flugplatz 6,7 von eigentlich maximal 6,5 Millionen möglichen Fluggästen.
Kanaren-Politik mit geplanten Flughafen-Erweiterungen zufrieden
Während auf den Kanarischen Inseln gegen den Massentourismus demonstriert wird und die Infrastruktur der größeren Inseln ächzt, feiert die Politik die Investitionen als wichtigen Schritt. Clavijo sagte: “Wenn wir uns zusammensetzen, wenn wir reden, wenn wir unsere Bedürfnisse und Forderungen mitteilen – und die sind fair und legitim – dann werden auch Vereinbarungen getroffen.”
Der auf den Kanaren unter anderem für Mobilität zuständige Minister, Pablo Rodríguez, hält es für “offensichtlich”, dass die Passagier-Rekorde der vergangenen Jahre die Pläne der Aena beflügelt hätten. Es sei unerlässlich, “dieses Wachstum an Wohlbefinden und Komfort anzupassen”.
Umweltverträglich? Airport-Umbauten startet erst 2027
Gemeint sind damit neben den Einnahmen für beide Seiten auch die Umbauten veralteter Terminals wie die in Teneriffas Süden. Allerdings wurden die Pläne dafür vor den Rekordzahlen des Vorjahres entworfen. Und es stehen die Umweltverträglichkeitsprüfungen aus. Diese sind in Spanien obligatorisch und gelten als strenger und langwieriger Prozess.
Aus diesem Grund lautet das aktuelle Ziel, im Jahr 2027 mit den Arbeiten zu beginnen. Dann soll Teneriffa-Süd mehr Licht und moderne Abfertigungstechnologien erhalten. Im Norden der größten Kanaren-Insel liege der Fokus auf Servicequalität und Effizienz. Und auf Lanzarote wolle man beide Terminals zusammenlegen und das Vorfeld verbessern. Die übrigen Flughäfen teilen sich nach derzeitiger Planung die verbleibenden rund 60 Millionen Euro des Rekord-Topfes.
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Eine Milliarde Euro: Kanaren bauen Flughäfen für noch mehr Touristen aus
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