Die Kanarischen Inseln sind so facettenreich, dass es kaum gelingen kann, sie in 90 Minuten repräsentativ zu zeigen. Michael Schlamberger hat sich dieser Herausforderung gestellt – und der Dokumentarfilmer meistert sie nahezu spielend. In zwei Teilen wird das Archipel im Atlantischen Ozean Insel für Insel vorgestellt. Die hochauflösenden Bilder dieser 4K-Produktion werden den Motiven voll gerecht.
Die Sendezeiten und erste Bilder der Doku finden Sie am Ende des Texts.
Im ersten Teil der TV-Doku widmet sich der Naturfilmer den Gegensätzen, die die Kanarischen Inseln ausmachen. So schuf Michael Schlamberger gemeinsam mit seiner Ehefrau Rita einen 45-minütigen Film über die Nebelwälder und Wüsten der Kanaren. Im zweiten Teil widmet sich das Paar dann den Felsküsten und Vulkanen.
Die Naturdokumentation zeigt in erster Linie die eher unbekannte Seite des Archipels. Schlamberger rückt Bereiche in den Fokus, die Strandurlauber gar nicht und Wanderer nur teilweise zu sehen bekommen. So wie die Kanarios gern von sieben eigenen Kontinenten sprechen, wenn sie ihre großen Inseln meinen, zeigt auch die Dokumentation die einzelnen Vulkaninseln in ihrer individuellen Schönheit.
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Von den “Inseln des ewigen Frühlings” geht es über die Passatwinde und die Tier- und Pflanzenwelt an Land schließlich bis unter die Wasseroberfläche. Von Wasserschildkröten über Delfine bis hin zu den berühmten Grindwalen werden alle heimischen Arten nicht nur vorgestellt, sondern in atemberaubenden Bildern präsentiert.
Besonderer Höhepunkt ist die Auflösung eines uralten Rätsels: Die El-Hierro-Rieseneidechse, die im Laufe der Jahre bereits als ausgestorben galt, hat ihr Überleben ausgerechnet an einem eher lebensfeindlichen Ort gesichert. Auf dem “Roque de Salmor”, einem einsamen Monolithen, leben noch etwa 150 bis 200 dieser Mini-Drachen. Um zu erkunden, wie sie dort ihr Überleben sichern, ließ sich das Team eine spektakuläre Aktion einfallen.
“Wie so viele Echsen auf dem beinahe vegetationslosen Monolithen existieren und sich sogar fortpflanzen können, war lange Zeit ein Rätsel. Der Felsen ist praktisch unzugänglich. Wir mussten von einem Helikopter springen, um hier Filmen zu können”, erklärt Schlamberger. Das Team harrte mehrere Tage in Tarnzelten aus und entdeckte dabei, dass Möwen für das Überleben sorgen. Beim Füttern ihrer Jungen mit an Land gefangenen Heuschrecken partizipieren die Rieseneidechsen von den Resten und können so das Jahr über profitieren und überleben.
Doch diese Entdeckung ist nur eine der in beeindruckenden Bildern eingefangenen Anekdoten der Dokumentation. Gezeigt wird der Zweiteiler am 30. November und am 7. Dezember 2016 jeweils um 20.15 Uhr im NDR. Wiederholungen gibt es am 1. und 8. Dezember je um 14 Uhr. Zudem wird die Dokumentation in Spielfilmlänge am 6. Dezember um 20.15 Uhr im ORF2 gezeigt.
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Impressionen aus der Dokumentation “Die Kanarischen Inseln” von Michael und Rita Schlamberger
Foto: Yeray Seminario
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Doku: “Die Kanarischen Inseln” von Michael Schlamberger
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