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Die Kanaren in der Kartoffel-Krise – sogar der Schwarzmarkt floriert bereits


Es gibt nicht genug Kartoffeln auf den Kanaren. Importe wurden aufgrund einer Käfer-Plage gestoppt. Jetzt steigen die Preise rasant. Und es gibt bereits einen Schwarzmarkt.

Von Juan Martín – zuletzt aktualisiert: – Lesedauer: 2 Minuten 0 Leserkommentare bei Teneriffa News

Um satte 60 Prozent ist der Kartoffel-Preis auf den Kanaren innerhalb von nur einer Woche gestiegen. In vielen Supermärkten ist die Knolle ausverkauft. Und das trotz der deutlich gestiegenen Preise. Sogar ein Schwarzmarkt floriert inzwischen. Das steckt dahinter.

Die Kanarischen Inseln sind für ihre Papas arrugadas bekannt. Die Kartoffel ist in der kanarischen Küche nicht wegzudenken. Und doch können sich die Inseln nicht selbst versorgen. Importe sind nötig, um den Bedarf zu decken. Und die bleiben nun aus.

Für Erlösung sorgt Großbritannien. Normalerweise. Doch der Kartoffel-Import von der Insel musste gestoppt werden. Grund ist eine Schädlingsplage, die die Kanaren nicht ebenfalls riskieren wollen. Das hat Konsequenzen. Denn so unglaublich entwickeln sich seit dem Import-Stopp die Preise:

Kanaren: Kartoffel-Preis steigt um mehr als 60 Prozent

In der Vorwoche lag der durchschnittliche Kilopreis noch bei 1,85 Euro. Nur sieben Tage später kletterte er bereits auf 2,98 Euro. Das ist ein Preisanstieg um mehr als 60 Prozent. Und je nach Insel und Supermarkt wird längst auch die Drei-Euro-Marke geknackt.

Obwohl insbesondere zum vergangenen Wochenende erste Supermärkte leere Kartoffel-Auslagen meldeten, gibt es gute Aussichten. Allerdings nur kurzfristig. Denn in der Vorwoche kamen bereits 16 Container aus Ägypten an. 400.000 Kilo Kartoffeln warten somit in den Häfen des Archipels auf den Weitertransport.

Kanaren: Kartoffel-Engpässe wohl bis Dezember

Juan Luis Pulido vom Verband der Kartoffelhändler sagt allerdings, dass diese Menge nicht ausreicht, um damit lange Zeit auszukommen. Pro Woche würden auf den Kanaren rund drei Millionen Kilogramm benötigt. Im Jahr verzeichne der Verband einen Verbrauch von rund 150 Millionen Kilo Kartoffeln.

Damit sind kurzfristig tatsächlich mehr leere Regale möglich. Doch mit Blick auf die kommenden 20 bis 28 Tage sei bereits Nachschub in Sicht. Und in der Zwischenzeit würden viele Kanarios auf Reis oder Nudeln umsteigen.

Kartoffel-Schwarzmarkt auf den Kanaren entdeckt

Pulido kritisierte allerdings den politischen Umgang mit der kleinen Kartoffel-Krise auf den Kanaren. Der zuständige Minister für den Primärsektor und die Ernährungssouveränität, Miguel Hidalgo, habe den Importeuren Preistreiberei durch das bewusste Zurückhalten ihrer Produkte vorgeworfen: “Wenn er an das glaubt, was er sagt, sollte er Inspekteure in die Lagerhäuser schicken, anstatt Anschuldigungen zu erheben”, sagte Pulido.

Der Fachmann sieht bis voraussichtlich Dezember “einen gewissen Mangel” an Kartoffeln. Bis dahin erwarte der Verband, dass sich die Situation in England stabilisiere und der Markt wieder geöffnet werden könne.

Derweil berichtet der Geschäftsführer des Verbands der Supermärkte auf den Kanarischen Inseln (Asuican), Alonso Fernández, von einem Kartoffel-Schwarzmarkt. Es seien inzwischen Verkäufe von den Ladeflächen privater Autos beobachtet worden. Einige Supermärkte würden daher die Abgabemengen beschränken, um den Schwarzmarkt nicht weiter zu befeuern. Stammkunden würden natürlich ausreichend Kartoffeln für den Tagesbedarf erhalten, versicherte Fernández.


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Juan Martín ist Redakteur bei Teneriffa News. Zum Autorenprofil von Juan Martín.

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