Wer aus Spanien auf die Kanarischen Inseln reiste, hat es früher krachen lassen. Dann kam erst die Krise und schließlich die Inflation. Die Folge: Die Ausgaben pro Tag verändern sich deutlich. Lagen nationale Touristen früher an der Sitze, ist das Bild heute ein ganz anderes.
National und international haben viele Menschen nach dem globalen Krisenmodus zunächst viel Geld ausgegeben. Erspartes wurde für Konsumgüter und Urlaub ausgegeben. Doch dieser Effekt ist abgeebbt. Und das bekommen die Kanaren jetzt zu spüren.
Zwar blickt die Branche bei immer neuen Touristen-Rekorden inzwischen lieber auf den Umsatz als die reine Quantität an Touristen, doch der gestaltet sich sehr unterschiedlich. Und so könnte es sein, dass die einst so beliebten spanischen Urlauber bald gar nicht mehr so gern gesehen werden:
Einheimische bescheren den Kanaren deutlich weniger Gewinn
Denn innerhalb von zehn Jahren sind spanische Kanaren-Touristen vom ersten Platz weit nach hinten abgerutscht. “Promotur”, die offizielle Marketing-Agentur der Kanarischen Inseln, hat für das kanarische Gastgewerbe eine Aufstellung angefertigt. Sie zeigt, welche Nationalität durchschnittlich wie viel Geld auf den Kanaren ausgibt.
Demnach gaben Spanier auf den Kanarischen Inseln im Jahr 2014 durchschnittlich 45,21 Euro pro Tag aus. Damit lagen sie deutlich über dem Durchschnitt, der damals bei 37,63 Euro lag. Es folgten Briten mit durchschnittlichen Ausgaben von 36,71 Euro pro Tag und Deutsche mit 27,96 Euro. Zwar gaben Skandinavier mit 39,89 Euro deutlich mehr aus, doch sie machten damals einen kaum merklichen Teil der Touristen aus.
Das kostet Sie heute vor Ort der Kanaren-Urlaub
Das Bild hat sich inzwischen deutlich gewandelt. Denn zum einen geben Kanaren-Touristen heute deutlich mehr Geld aus. Zum anderen sind Spanier inzwischen vergleichsweise sparsam. Und: Wurde früher aus deutlich weniger Umsatz verhältnismäßig mehr Gewinn erwirtschaftet, sorgen die stark gestiegenen Kosten heute in vielen Betrieben für weniger Erlös.
Inzwischen gibt nur noch eine Nationalität pro Tag weniger als 100 Euro aus. Am spendabelsten sind dagegen Menschen aus der Schweiz. Sie lassen täglich im Durchschnitt 138,60 Euro auf den Kanaren. Es folgen Iren mit 136,40 Euro vor Belgiern mit 132 Euro. Briten geben 128,60 Euro auf den Kanaren aus, Niederländer 123 Euro und Deutsche 115 Euro pro Tag. Spanier folgen mit 102,60 Euro und lediglich Italiener geben mit 95 Euro einen zweistelligen Betrag aus.
Alle Ausgaben zusammengerechnet, also Restaurant-Besuche, Supermärkte, Andenken und weitere Einkäufe, geben Skandinavier das meiste Geld aus und Spanier das wenigste. Das liege daran, das spanische Touristen weniger im Supermarkt einkaufen und im Regelfall keine Andenken mitnehmen, heißt es.
Deutsche lieben Kanaren-Pauschalreisen Spanier buchen anders
Zudem gehören Spanier mit etwas weniger als einer Woche zu den Gästen mit der durchschnittlich kürzesten Aufenthaltsdauer. Aus den nordischen Ländern bleiben Gäste 11,4 Tage, gefolgt von Belgiern mit elf und Briten mit neun Tagen.
Deutsche liegen derweil bei den Pauschalreisen auf dem ersten Platz. 65 Prozent aller Bundesbürger treten – ebenso wie Polen – Paket-Reisen auf die Kanaren an. Bei Spaniern und Italienern sind es nur 17 Prozent. Vier von zehn Kanaren-Touristen steigen vor Ort in Vier-Sterne-Hotels ab.
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Deutlich teurer: Das kostet Sie Kanaren-Urlaub am Tag
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