Der spanische Ministerpräsident sieht im Corona-Virus nach wie vor eine große Gefahr. Pedro Sánchez warnte in einem Statement am Sonntag erneut davor, Covid-19 zu unterschätzen. Die Bedrohung durch eine zweite Welle sei real und müsse ernstgenommen werden.
“Was wir erlebt haben, scheint ein Alptraum zu sein, aber es war sehr real”, sagte der Chef der Exekutive: “Solange das Virus da draußen ist, wird das Leben nicht mehr so sein, wie es vorher war.”
Sánchez warnte eindringlich davor, das Virus und die Gefahr seines Wiederauflebens zu unterschätzen. Dies sei “keine Erfindung”. Der Regierungspräsident machte unmissverständlich klar, was für ihn die größte Gefahr einer zweiten Welle ausmache: “persönliche Nachlässigkeit”.
Um das Virus weiterhin zu kontrollieren, müsse das Gesundheitsministerium alle Daten über die Inzidenz von Covid-19 zur Verfügung gestellt bekommen. Zudem müssten weiterhin Verhaltensregeln gelten – auch über den Alarmzustand hinaus.
Dieser wird am 21. Juni enden und voraussichtlich nicht verlängert. Um dennoch weitere Ansteckungen zu verhindern, soll am Dienstag ein königlicher Erlass verabschiedet werden. Dabei handle es sich um Regeln, die “gelten, solange der Gesundheitsnotstand in Kraft bleibt”:
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Corona-Hilfspaket: Spanien pumpt 16 Milliarden Euro in die Regionen
Um die einzelnen Regionen des Landes wiederzubeleben, sollen 16 Milliarden Euro an die autonomen Gemeinschaften gegeben werden. Sánchez sagte dazu, dass die Fördergelder nicht zurück gezahlt werden müssten.
Die erste Tranche des Fonds beläuft sich auf sechs Milliarden Euro. Sie soll im Juli ausgezahlt werden. Die zweite, die für November angekündigt wurde, soll mit weiteren drei Milliarden Euro zu Buche schlagen. Der Gesamtbetrag soll von den autonomen Regionen dem Bereich Gesundheit zugewiesen werden. Weitere fünf Milliarden Euro sollen den Rückgang der öffentlichen Einnahmen decken. Die übrigen zwei Milliarden Euro sollen dem Bildungswesen zugewiesen werden.
Zudem kündigte der Präsident an, dass am 26. Juni 255.000 Menschen die erste Zahlung des Grundeinkommens erhalten werden. In der ersten Welle würden etwa 75.000 Haushalte unterstützt. Mit dem Geld solle insbesondere Kinderarmut bekämpft werden. Bereits in der ersten Woche habe die zugehörige Website 21 Millionen Besuche verzeichnet, was die Notwendigkeit der Maßnahme unterstreiche.
Zudem kündigte Sanchez eine Reform des spanischen Gesundheitssystems an. Zwar habe das aktuelle System in der Krise bewiesen, dass es funktioniere. Dennoch kritisierte der Regierungschef die Kürzungen der vergangenen Jahre. Keine Krise dürfe eine Vernachlässigung der öffentlichen Gesundheit rechtfertigen, sagte Sánchez.
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Corona-Virus: Sánchez warnt vor der “zweiten Welle” in Spanien
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