Der Präsident der Kanarischen Inseln wollte nicht mehr auf sein Gesundheitsamt warten. Auch wenn die zuständige Behörde am Sonntag noch von Werten oberhalb des Schwellwerts schrieb, gab Ángel Víctor Torres bekannt, dass die Kanarischen Inseln im Kampf gegen das Corona-Virus bei der kumulativen Inzidenz (CI) endlich wieder unter dem Grenzwert liegen.
Und Torres hatte Recht: Auch Berechnungen unserer Redaktion zufolge liegen die Kanaren nach vielen Wochen wieder auf Kurs in Richtung Ende der offiziellen Reisewarnungen. Die CI, also die Zahl der Erkrankten pro 100.000 Einwohner in einem Zeitraum von einer Woche, war etwa seit Anfang August kritisch beäugt worden. Im September erreichte sie mit mehr als 100 schließlich ihren Höhepunkt. Und nun liegt sie endlich wieder unterhalb der Grenze.
Doch Torres machte sogleich klar, dass es sich allenfalls um einen Etappenerfolg handeln kann, nicht aber um das Ziel: Bei Twitter schreib der Präsident der Kanarischen Inseln: “Nach Wochen der Restriktionen und harten Maßnahmen haben die Kanarischen Inseln heute eine kumulative Inzidenz in 7 Tagen von 49,55: unterhalb der Grenze von 50. Bleiben Sie wachsam. Es ist der richtige Weg”.
Am Sonntag waren 141 neue Fälle registriert worden. Damit überstieg die Zahl der akuten Corona-Fälle die Grenze von 7000. Mit 54 positiven Corona-Tests lag der größte Anstieg diesmal nicht auf Gran Canaria, denn auf Teneriffa wurden im selben Zeitraum 74 neue Fälle gemeldet. Zudem gab es acht weitere Fälle auf Fuerteventura, vier auf Lanzarote und einen auf El Hierro.
Mit seiner Warnung liegt Torres also richtig. Denn der nun erreichte Wert darf nicht nur aufgrund der weiterhin volatilen Zahlen durchaus als Bewährungsprobe verstanden werden. Springt er – wie in den vergangenen Tagen wiederholt passiert – um gleich mehrere Punkte in die Höhe, könnte die Reisewarnung weiter andauern. Zumindest in der Vergangenheit blieben die Behörden oft stur, wenn die Tendenz nicht eindeutig ausfiel.
Corona: Die ersten Touristen nach der zweiten Welle haben die Kanaren erreicht
Am gleichen Wochenende hatte mit der Tui der größte Reiseveranstalter Europas wieder Verbindungen zwischen Deutschland und den Inseln aufgenommen. Am Samstag waren erste Passagiere auf Teneriffa und Fuerteventura gelandet. Am Sonntag folgten dann Gran Canaria und Lanzarote.
Mit sieben wöchentlichen Flügen will der Reisegigant bis zu 12.500 Touristen bewegen. Zum Start war das Angebot eher spärlich angenommen worden. Die wenigen Touristen, die sich auf den Weg in Richtung der Inseln gemacht hatten, berichteten von einer problemlosen Einreise. Wie genau der erste Tag ablief, lesen Sie nachfolgend:
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“Corona-Inzidenz”: Kanaren unterschreiten Schwellwert zur Reisewarnung
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