Nach und nach sollen am Sonntag auf allen Kanarischen Inseln die ersten 360 Personen gegen das Corona-Virus geimpft werden. Für diesen ersten Schritt wurden Senioren aus Residenzen des gesamten Archipels ausgewählt. Der Präsident der Kanarischen Inseln, Ángel Víctor Torres, sieht darin “die beste Art, sich von diesem Jahr zu verabschieden”.
“Der Sonntag wird ein historischer Tag”, sagte Torres weiter, “da dieser Kampf langsam gewonnen wird und wir verhindern müssen, dass noch mehr Menschen sterben.” Dabei helfen soll die Impfung, die aus Madrid nach Teneriffa gesendet wird. Erwartet wird das Flugzeug auf dem Nord-Flughafen, von dem aus dann drei Rettungs-Hubschrauber die Verteilung auf den gesamten Archipel übernehmen.
Corona-Impfung: Kanaren erhalten 169.000 Fläschchen bis März
“Wir sind sehr aufgeregt und optimistisch. Wir befinden uns in einer Zeit, die die Zukunft der Gesundheit in unserem Land prägen wird”, ergänzte Amós García Rojas, Leiter für Epidemiologie und Prävention der Generaldirektion für öffentliche Gesundheit der Regierung der Kanarischen Inseln, und ergänzte: “Endlich haben wir das einzige Instrument, mit dem wir die Auswirkungen der Pandemie verändern können: den Impfstoff”.
Dieser soll bis März in 169.000 Fläschchen auf den Kanarischen Inseln eintreffen. Die Zahl bezieht sich auf die zugesicherte Menge des von Biontech/Pfizer entwickelten Impfstoffs. Laut Torres könne sie erweitert oder mit weiteren Impfstoffen ergänzt werden.
Kanaren organisieren Spezial-Transport für Corona-Impfstoff
Um die Impfung zu verabreichen, haben in dieser Woche bereits 150 Personen des Krankenpflegepersonals eine spezielle Ausbildung erhalten. Sie werden die Impfungen übernehmen. Und auch für den Transport mussten besondere Vorkehrungen getroffen werden. Denn der Impfstoff muss bei -80 Grad Celsius gelagert werden. Doch García Rojas zeigte sich sicher, dass die Ausbildung funktioniere und “die Kühlkette eingehalten werden kann”.
Torres zeigte sich zuversichtlich, dass zwischen Mai und Juni mindestens 70 Prozent der kanarischen Bevölkerung geimpft seien. Dabei helfen soll der Moderna-Impfstoff, der bestenfalls im Januar zusätzlich eintreffen werde. Geimpft werden dann zunächst die Bewohner und Mitarbeiter von Pflegeheimen sowie das Gesundheitspersonal. Dann folge der Rest der Bevölkerung, hieß es.
“Die Corona-Impfung ist sicher”
“Viele Menschen aus dem Gesundheitsbereich haben sich freiwillig zur Impfung gemeldet”, sagte Torres. Damit warben der Präsident und García Rojas nochmals um das Vertrauen der Bevölkerung. Der Impfstoff sei “sicher” und die Geschwindigkeit, in der er hergestellt wurde, sei kein Grund für Misstrauen. Viel mehr sei es “ein Verdienst der Wissenschaft”.
“Wenn wir nicht geimpft werden, was ist die Alternative”, fragte der Leiter der Epidemiologie und fuhr fort: “In meiner linken Hand habe ich mehr als 1,5 Millionen Todesfälle und in meiner rechten die wenigen und geringfügigen Nebenwirkungen des Impfstoffs. Welche Hand wählen Sie?”
Corona-Regeln auf den Kanaren weiter wichtig
Beide Politiker zeigten sich einig darin, dass durch die Impfungen “das Licht am Ende des Tunnels zu sehen” sei. Trotzdem seien “noch viele Kilometer zu gehen”. Daher baten beide darum, “dass wir unsere Wachsamkeit nicht vernachlässigen”.
Dazu zählen insbesondere die Kontaktbeschränkungen zu Weihnachten und Silvester. “Halten wir uns beim Weihnachtsessen an die Regeln und seien wir streng”, forderte Torres. Dann könne die Pandemie schon bald besiegt werden. “Wir können darauf anstoßen, dass wir am Sonntag den Impfstoff haben.”
García Rojas erinnerte daran, dass dieser zwar “vor der Krankheit schützt”, jedoch nicht bekannt sei, ob er auch die Infektion durchbreche. Daher sei es wichtig, das Tragen von Masken, das Händewaschen und die weiteren Regeln “nicht zu vernachlässigen”.
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Corona-Impfungen auf den Kanaren beginnen am Sonntag mit 360 Senioren
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