“Atlantis” vor den Kanaren? Forscher finden versunkene Insel

Das Geheimnis rund um “Atlantis” ist viele Jahrhunderte alt. Nun könnte die versunkene Insel gefunden worden sein. Und zwar ganz in der Nähe der Kanaren. Forschende haben eine versunkene Insel in der Nähe der Kanarischen Inseln entdeckt. Und sie passt in die Erzählungen der beliebten Saga.

Vulkan-Forscher haben nördlich des kanarischen Archipels eine versunkene Insel entdeckt – mit Stränden und Vulkanen. Und die passt von der Lage her sogar zur Atlantis-Saga, die die versunkene Insel westlich der Straße von Gibraltar verortet.

Rund 200 Meter unter der Wasseroberfläche des Atlantiks haben die Forscherinnen und Forscher einen so genannten “Seamount” entdeckt, also einen Berg, der unter dem Meer liegt. Aufgespürt wurde die versunkene Insel vom Team um Luis Somoza und Javier González. Sie arbeiten für das spanische Institut für Geologie und Bergbau (IGME-CSIC). Und sie waren mit einem ferngesteuerten Tauchboot nahe den Kanaren unterwegs. Das sind ihre Entdeckungen:

Wissenschaftler entdecken versunkene Insel nahe den Kanaren

Bei dem Tauchgang entdeckten die Forschenden die Spitze des versunkenen Vulkans. Nach bisherigen Untersuchungen hat dieser drei Kegel. Der Unterwasser-Berg hat seine Basis etwa 2300 Meter unter der Wasseroberfläche. Der Durchmesser beträgt rund 50 Kilometer.

Vor etwa 12.000 Jahren soll der obere Teil des Berges noch eine Insel gewesen sein. Dann habe es eine gigantische Eisschmelze gegeben und die Meeresspiegel stiegen. So versank die Insel schließlich.

“Atlantis der Kanaren” soll ergründet werden

Doch bis heute seien bei Tauschgängen neben den Vulkankegeln die einstigen Strände sichtbar, teilten die Wissenschaftler mit. Außerdem gebe es gut sichtbare Klippen und Sanddünen.

“Los Atlantes” – Forscher entdecken versunkene Inseln mit Stränden und Klippen nahe den Kanaren. Foto: CSIC

“Sie waren einst Inseln und versanken dann – wie in der Legende von Atlantis”, sagt Somoza und ergänzt: “Sie sinken heute noch immer.” Das Team taufte die neu entdeckten Inseln in Anlehnung an die Saga “Los Atlantes”.

Den bisherigen Forschungen zufolge soll es “Los Atlantes” schon während der Eozän-Zeit gegeben haben. Diese liegt rund 58 bis 36 Millionen Jahre zurück. Vulkanische Aktivität sorgte dafür, dass sich die Vulkane aus dem Meer erhoben.

Wie die Insel vor den Kanaren gleich zweimal verschwand

Durch die nachlassende Aktivität habe sich das Gestein verdichtet und so begann das Absinken der Inseln, berichten die Wissenschaftler. Während der Eiszeit sanken die Meeresspiegel und die Berge kehrten an die Oberfläche zurück. An deren Ende begann die Insel schließlich wieder zu versinken.

Nach der Entdeckung haben die Geologen Proben entnommen. Diese sollen nun analysiert werden. Mit den gesammelten Erkenntnissen soll dann eine Expedition vorbereitet werden. Im kommenden Jahr wollen die Wissenschafter das kanarische Atlantis dann näher ergründen.