Die Kanarios lassen sich ihren Sommer-Urlaub trotz angespannter finanzieller Situation nicht nehmen. Dieses Fazit steht schon am ersten Wochenende des Sommer-Abflugplans fest.
20 Prozent mehr Fähr-Passagiere und 125 zusätzliche Flüge bringen die Tourismus-Branche auf den Kanarischen Inseln an die Belastungsgrenze. Bisher gibt es Warteschlagen, aber kein Chaos.
Die Kanaren ächzen zwar unter schweren wirtschaftlichen Problemen mit – trotz Schwankungen und zuletzt einem Abfall – weiter hoher Inflation. Dennoch ist der Sommerurlaub vielen Familien auf dem Archipel heilig.
Mehr Flüge und Fähren: Familien-Urlaub von den Kanaren in die Welt
Experten führen das auch auf die Pandemie-Zeit zurück, in der zwar viele Familien mitunter hart getroffen wurden, jedoch auch keine Möglichkeit hatten, Geld auszugeben.
Und so ist mehr oder weniger Budget vorhanden, um in eins der 4421 Flugzeuge zu steigen, die allein an diesem Wochenende die Kanarischen Inseln erreichen und wieder verlassen.
2841 Maschinen verkehren innerhalb Spaniens und 1580 international. Das teilte Aena, der spanische Flughafenbetreiber, mit. Auf den Fähren steigt die Nutzung um rund 20 Prozent. Allein die Reederei Fred Olsen erwartet mit 44.000 Passagieren und 12.000 Fahrzeugen eine Steigerung um rund ein Fünftel. Konkurrent Naviera Armas bestätigte 1350 Verbindungen mit etwas mehr als 900.000 Passagier-Sitzen.
Mehr Haustiere fliegen auf die und von den Kanarischen Inseln
Für den gesamten Juli rechnet Fred Olsen mit mehr als 365.000 Fähr-Passagieren und rund 100.000 Fahrzeugen. Das bedeutet durchschnittlich 3,6 Personen pro Fahrzeug, was die These des zunehmenden Familienurlaubs bekräftigt.
Ein weiteres Indiz: In der Pandemie-Zeit legten sich viele kanarische Familien Haustiere zu. Die Prognose an den dortigen Flughäfen lautet, dass rund zehn Prozent mehr Tiere befördert werden. Etwa 6000 Haustiere wurden bereits angekündigt.
Reisebüros melden mehr Kanaren-Buchungen
Doch auch andersherum steigen die Zahlen: Die Reisebüros meldeten zuletzt ein Achtel mehr Buchungen. Waren vor der Pandemie noch rund zehn Millionen Kanaren-Urlauber registriert worden, liegt die Zahl nun bereits bei rund 11,2 Millionen.
Die Allianz der Tourismusgemeinden (AMT), zu der unter anderem die kanarischen Gemeinden Adeje und Arona auf Teneriffa sowie San Bartolomé de Tirajana auf Gran Canaria gehören, meldete schon im Mai mehr als sechs Millionen Übernachtungen.
Die AMT spricht von einer historischen Erholung des spanischen Tourismussektors. Im ganzen Land wurden bis Ende Mai bereits 32,41 Millionen Übernachtungen in Hotelbetrieben gezählt. Damit werden die Zahlen der Vorpandemiezeit deutlich überstiegen.
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