Alarmstufe Rot war ohnehin bereits ausgerufen. Doch in der vergangenen Nacht haben die Kanaren ein Hitze-Phänomen erlebt, das so auch hartgesottene Sommer-Fans nicht kannten: Auf Gran Canaria stieg das Thermometer um 1 Uhr auf 41 Grad Celsius.
Grund dafür war eine “Bajarada”. Dieser Hangwind sorgte dafür, dass es binnen kürzester Zeit rund zehn Grad wärmer wurde. Und die Hitze-Episode hatte ohnehin schon eine tropische Nacht eingeleitet.
Doch auch tagsüber sind die Thermometer auf der Kanarischen Inseln aktuell im “Roten Bereich” angelangt. Auf gleich mehreren Inseln ist die 40-Grad-Marke geknackt worden. Das spanische Wetteramt Aemet und das Wetternetzwerk “Canary Weather” meldeten zahlreiche Orte mit entsprechend hohen Temperaturen. Und an einem davon wurde es besonders heiß.
44,8 Grad: Gran Canaria meldet heißesten Punkt der Kanaren
Gemessen wurde der laut Aemet in der Aldea de San Nicolás im Westen Gran Canarias. Um 15.30 Uhr erreichte die Höchsttemperatur dort am Donnerstag 44,8 Grad. Das waren vier Grad mehr als am Vortag und zwischen 13 und 14 Grad mehr als für diese Jahreszeit üblich.
Die übrigen Punkte jenseits der 40 Grad wurden auf Teneriffa, La Palma, Fuerteventura und eben Gran Canaria gemessen. Auf La Aldea folgten Maspalomas auf Gran Canaria mit 43,3 Grad. Zudem wurden in Agüimes 42,1 und in San Bartolomé de Tirajana 41,7 Grad gemessen. Die Höchsttemperaturen dieser vier Wetterstationen waren zugleich die höchsten in ganz Spanien – noch vor Sevilla, Córdoba und Jaén.
Auf Teneriffa erreichten die Temperaturen punktuell im südwestlichen Mittelland, in der Nähe des Barranco del Infierno 43,3 Grad. Doch nicht nur in Adeje war es heiß, auch im nahegelegenen Arona wurden 41,4 Grad erreicht.
“Höllennacht”: Temperaturen der Kanaren auch nachts viel zu hoch
Doch nicht nur die Höchsttemperaturen waren besonders. Auch die gegenteiligen Werte sind erschreckend: Der kühlste Punkt der Kanarischen Inseln wurde in Tacoronte auf Teneriffa registriert. Dort fielen die Thermometer im Morgengrauen des Donnerstags auf 19,9 Grad. Es folgte Tías mit 20,4 Grad, was bereits an der Schwelle einer Tropennacht liegt.
Die durchschnittliche Nachttemperatur der Kanarischen Inseln betrug rund 25 Grad. Doch an zahlreichen anderen Orten fiel das Thermometer nicht unter die 30-Grad-Marke. Im Volksmund wird das als “Höllennacht” bezeichnet.
Kanaren: Keine Waldbrände trotz extremer Hitze und Trockenheit
Obwohl die aktuelle Hitzewelle alle Vorzeichen liefert, wurden auf den Kanaren bisher keine großen Waldbrände gemeldet. Das Cabildo de Teneriffa registrierte im Laufe des Tages zwei Feuer. Eines brach in den frühen Morgenstunden im Viertel La Escalona bei Vilaflor aus. Gegen Mittag brach dann ein Brand im Centro Hogar Escuela de la Esperanza aus. Beide Feuer konnten jedoch umgehend gelöscht werden.
Die aktuelle Hochtemperatur-Episode gehört zur Speerspitze der bisher gemessenen Werte. Laut dem Aemet-Delegierten auf den Kanarischen Inseln, David Suárez, liegen die Werte inmitten den heißesten fünf Prozent je gemessener Temperaturen auf den Kanarischen Inseln. Und auch am Freitag soll es erneut heiß werden.
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