470 Menschen hat die Seenotrettung zuletzt vor den Kanarischen Inseln aufgenommen. Die Migranten hatten sich vom afrikanischen Kontinent aus auf die gefährliche Überfahrt begeben. Nun sind sie in Sicherheit.
In der aktuellen Statistik tauchen diese Menschen noch nicht auf. Sie waren von der Salvamento Marítimo in den vergangenen zwei Tagen aufgenommen worden. Am Samstagmorgen waren südlich von Gran Canaria zwei Boote mit 73 Maghreb entdeckt worden. Zunächst hatte ein Flugzeug 102 Personen gesichtet. Dann wurde ein weiteres Schlauchboot in der Nähe von Fuerteventura mit 60 Insassen entdeckt. Schließlich war im Süden von Gran Canaria ein viertes Boot mit 34 Maghrebis gesichtet worden.
Zum Ende der Woche waren sechs weitere Boote entdeckt und deren Insassen an Land gebracht worden. Drei davon hatten die Retter im Süden Gran Canarias aufgespürt. An Bord befanden sich 136 Menschen. Ein weiteres Boot hatte es allein bis zum Strand von Arguineguín auf Gran Canaria geschafft.
Flüchtlingssituation auf den Kanaren: 2021 übertrifft das Vorjahr wohl doch nicht
Zwei weitere Boote wurden vor Fuerteventura und eines vor El Hierro entdeckt. Insgesamt waren 27 Frauen und mindestens elf Minderjährige an Bord. Mindestens eine Person kam auf der Überfahrt ums Leben.
Wie das Innenministerium berichtet, sind bisher weniger Migranten auf den Kanarischen Inseln angekommen, als im Vorjahr. Damals waren mehr als 23.000 Personen gezählt worden. Zwei Wochen vor dem Jahresende liege die Zahl bei knapp 21.000 Migranten.
Zuvor hatten die Zählungen auf mehr Ankünfte als 2020 hingedeutet. Doch im Dezember waren mit knapp 900 Personen bisher deutlich weniger Hilfesuchende angekommen als im Vorjahr. Noch im September und November hatten die Zahlen jeweils bei mehr als 3000 gelegen.
Migration auf die Kanaren verschiebt sich von Gran Canaria nach Lanzarote und Fuerteventura
Neben den bloßen Zahlen haben die Kanaren weiterhin ein strukturelles Problem bei der Aufnahme ankommender Migranten. Inzwischen kommen mehr Menschen auf Lanzarote und Fuerteventura an und dort ist das Auffangnetz löchrig.
Schon allein durch die Quarantäne-Regeln müssen bestimmte Vorgaben eingehalten werden. Auch auf Teneriffa und Gran Canaria gibt es dabei Verbesserungspotenzial, heißt es. Dennoch sei die Situation dort im Vergleich zum Vorjahr deutlich entspannter.
Bei unbegleiteten Minderjährigen seien die Ressourcen sogar spanienweit erschöpft. Von den aktuell 9030 vom Ministerium für soziale Rechte registrierten Minderjährigen ist knapp die Hälfte in den südlichen Regionen untergekommen. Andalusien zählt derzeit 2507 Minderjährige, die Kanaren 421, Ceuta 496 und Melilla 798.
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2021 kommen wohl doch weniger Migranten auf den Kanaren an als im Vorjahr
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