Gustav N. ist abends mit seinem Bruder auf den Straßen von Corralejo auf Fuerteventura unterwegs. Plötzlich werden die Urlauber von vier jungen Männern angegriffen. Einer geht mit einer Eisenstange auf Gustav los. Beide sind von der Situation so überfordert, dass sie nicht schnell genug reagieren können. Wenig später ist der Ältere der beiden Brüder tot.
Der Fall liegt bereits mehrere Wochen zurück: Jetzt sind die Ermittlungen abgeschlossen. Die Ergebnisse führen zur Anklage gegen vier Personen. Sie sollen die Touristen “im Rudel angegriffen” haben. Die Polizeiberichte sprechen von der “Unfähigkeit zu einer Abwehrreaktion” aufgrund des schnellen und gezielten Angriffs.
Die beiden Opfer seien “von der Situation überfordert” gewesen. Daher habe es “keinerlei Verteidigungsfähigkeit” gegeben. Die mutmaßlichen Täter sollen sich eine Eisenstange genommen und damit auf den Gustav N. losgegangen sein. Der Tourist habe nur eine “geringe Überlebenschance“ gehabt. Und das ist nicht der einzige Vorwurf gegen die Angeklagten:
Tödlicher Angriff, Raub und unterlassene Hilfeleistung
“Keiner der Angreifer hat etwas unternommen”, nachdem Gustav N. am Boden lag. Im Gegenteil. Sie hätten die Situation des jungen Mannes ausgenutzt, um ihm sein Smartphone zu entreißen und davonzulaufen.
Zwar seien sich die jungen Männer der Lebensgefahr ihres Opfers vermutlich nicht bewusst gewesen, dennoch hätten sie nichts unternommen, um dem 25-Jährigen zu helfen, nachdem dieser blutend am Boden lag. Das Quartett habe den Tatort verlassen und sich verhalten, als wäre nichts geschehen. Das alles zeigen Videoaufnahmen, die der Guardia Civil vorliegen.
Angreifer auf Fuerteventura vor Gericht
Laut Schilderung habe sich einer der Männer über das Opfer gebeugt und ihm die Eisenstange in durch den Rücken gebohrt. Dabei wurde der Däne so schwer verletzt, dass er wenig später im Krankenhaus verstarb. Der Bruder des Verstorbenen erlitt leichte Verletzungen, nachdem er mit einem Stock geschlagen wurde.
Die vier jungen Männer, gegen die die Ermittlungen nun abgeschlossen sind, müssen sich nun vor Gericht wegen des tödlichen Angriffs, Raubes und unterlassener Hilfeleistung verantworten. Sie gelten als illegal auf den Kanarischen Inseln eingereist. Einer von ihnen habe zwei verschiedene Identitäten gepflegt, um sich den Behörden zu entziehen. Bei ihm wurde das Smartphone des Opfers gefunden. Zudem soll der Mann dem Opfer den tödlichen Stich mit der Eisenstange versetzt haben. Ein weiterer Angreifer sei minderjährig, heißt es seitens der Guardia Civil.
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“Im Rudel angegriffen”: Däne auf Fuerteventura getötet
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